Wie zu erwarten hängt die Vergütung stark von der Art der Dienstleistung ab: Bürodienstleister gehören mit durchschnittlich 20 Euro/Stunde zu den günstigsten Dienstleistern, während für einen Rechtsanwalt im Schnitt 95 Euro zu bezahlen sind. Erwartungsgemäß werden Dienstleistungen, die eine akademische Qualifikation erfordern, besser vergütet.
Interessanterweise wird die Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, wesentlich besser bezahlt als reine Fachkenntnisse. So kosten Ingenieure durchschnittlich „nur“ 38 Euro, während Personalberater bei durchschnittlich 83 Euro/Stunde liegen.
Auch der Jahrgang spielt eine Rolle. Ältere Dienstleister sind in der Regel erfahrener und sind durchschnittlich 70 Prozent teurer als Junge: So liegt der Mittelwert bei 18 bis 29-Jährigen bei 30 Euro während die über 50-Jährigen im Mittel bei 51 Euro liegen.
Das Geschlecht hat nur einen geringen Einfluss auf die geforderten Stundensätze. Zwar verlangen Männer durchschnittlich mit 48 Euro deutlich mehr als Frauen (34 Euro), dies liegt aber hauptsächlich daran, dass Frauen stärker in den weniger gut bezahlten Dienstleistungen vertreten sind. So sind beispielsweise 84 Prozent aller Bürodienstleister weiblich, während es bei den Rechtsanwälten nur ein Viertel sind. Innerhalb einer Dienstleistungskategorie sind die Vergütungsunterschiede daher gering – so liegen männliche Grafiker mit durchschnittlich 32 Euro kaum über den 30 Euro/Stunde der Grafikerinnen.
Eine Preisbildung anhand von klaren Marktkriterien findet häufig nicht statt, d. h. für vergleichbare Leistungen werden sehr unterschiedliche Preise bezahlt, ohne dass es hierfür einen qualitativen Grund gibt. So variieren die Stundensätze innerhalb einer Dienstleistungsart stark – Grafiker beispielsweise gibt es von 10 Euro bis 85 Euro pro Stunde. Diese Bandbreite gilt interessanterweise auch für vergleichbare Qualifikationen/Erfahrungen. "Grafiker mit zehn Jahren Agenturerfahrung sowohl für 15 wie auch für 80 Euro pro Stunde" stellt Dr. Kurz, der Gründer von Freelance-Market, erstaunt fest.
Mangelnde Markttransparenz ist vermutlich die Ursache für die große Bandbreite bei den Stundensätzen. So sind sowohl Anbieter als auch Nachfrager meist schlecht informiert, d. h. sie kennen nur wenige andere Marktteilnehmer. Mit dem Aufkommen elektronischer Marktplätze ändert sich dies jetzt. So orientieren sich die Teilnehmer von Freelance-Market stark an den Stundensätzen der anderen Anbieter. Die Flexibilität bei der Stundensatzfestlegung ist erstaunlich hoch. Entdecken Dienstleister, dass sie selten vermittelt werden, reduzieren sie ihre Preise häufig um bis zu 50 Prozent. Genauso erhöhen Dienstleister ihre Stundensätze, wenn Sie auf dem Marktplatz häufiger nachgefragt werden, als ihrer Arbeitskapazität entspricht.
Es gibt aber nicht den Stundensatz für einen bestimmten Experten. Je nach Kunde und Vertriebskanal werden oft sehr unterschiedliche Stundensätze fakturiert. "Es ist erstaunlich, wie manche Dienstleister auf ihrer eigenen Internetseite zum Teil doppelt so viel wie bei uns kosten", meint beispielsweise Marcus Wolz, der bei Freelance-Market Kundenanfragen vermittelt.
Für Unternehmen lohnt sich daher ein Vergleich der Fähigkeiten und Stundensätze von Freiberuflern. Wie eine Analyse von Freelance-Market zeigt, spart man durchschnittlich 30%, wenn man unter 5 gleichwertigen Anbietern den günstigsten auswählt, statt auf den erstmöglichen zurückzugreifen. Darüber hinaus wird durch die größere Auswahl häufig erst ein fachlich gut geeigneter Experte identifiziert.
Das klassische Mittel zum Vergleich ist die Ausschreibung an mehrere Dienstleister, was für den Ausschreibenden wie auch für die Bieter mit einem hohen Aufwand verbunden ist. Durch die inzwischen existierenden Internetmarktplätze für Dienstleistungen kann die Auswahl jetzt in wenigen Minuten erfolgen. Es gibt also keinen Grund mehr, nicht zu vergleichen.