Preisträger Dr. Peter Post, Leiter Forschung bei Festo, erläuterte: "Mit dem Bionischen Handling-Assistenten ist uns ein echter Durchbruch in der Mensch-Technik-Kooperation gelungen. Die Idee einen Elefantenrüssel als nachgiebigen gefahrlosen Hightech-Helfer zu konstruieren war das eine. Aber erst mit unserem Know-how aus der Automatisierungstechnik und Mechatronik sowie der innovativen Technologie der generativen Fertigung konnten wir solche komplexen Strukturen aus der Natur beinahe eins zu eins nachbilden, steuern und regeln. Hier sehen wir ein großes Potenzial für die Zukunft. Zur Hannover Messe 2011 haben wir bereits einige Weiterentwicklungen gezeigt. So können die Greiffinger jetzt quasi "fühlen", d.h. sie sind mit Drucksensoren ausgestattet, so dass der Assistent nun je nach Bedarf unterschiedlich fest zugreifen kann."
Die Vorteile in Bezug auf die Nachgiebigkeit, Leichtbau und Strukturoptimierung sind besonders auf den Einsatz der generativen Technologie, auch als 3D-Druck bekannt, zurück zu führen. "Auch hier machen wir weiter", betonte Preisträger Andrzej Grzesiak, Abteilungsleiter am Fraunhofer IPA und dort für das Projekt zuständig. "Neue Leichtbaulösungen für das Automobil oder den Flugzeugbau, innovative Produkte in der Medizinrobotik, Prothetik und Altersvorsorge sowie patientenindividuelle Implantate, die Möglichkeiten des individuellen 3D Drucks sind nahezu unbegrenzt, resümierte Grzesiak.
Preisträger Markus Fischer, Leiter Corporate Design und Bionic Learning Network bei Festo, ergänzte:"Eine andere wichtige Entwicklung, der Robotino® XT, zielt auf die Mobilität des Assistenten und weist den Weg in Richtung Servicerobotik. Beim Robotino® XT verbindet Festo das bisherige Lernsystem der Festo Didactic für mobile Robotik mit dem Bionischen Handling-Assistenten, ermöglicht somit das Aufheben und Greifen von Gegenständen in Bodennähe und nähert sich dem Einsatz des Systems im alltäglichen Leben an."
Dr. Eberhard Veit, Vorstandsvorsitzender der Festo AG, lobte die gute Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen, wie den Fraunhofer Instituten, und Festo und betonte, den hohen Stellenwert der anwendungsorientierten Forschung für die Industrie: "Wir sind ein technologiegetriebenes Unternehmen. Daher setzen wir auf vielfältige Forschungs-kooperationen und unser Bionic Learning Network mit seinen Future Concepts als eine Plattform, um neue Produkte oder Produktideen aufzuspüren und im Dialog mit unseren Kunden deren Marktrelevanz zu testen. Mit unseren Future Concepts sichern wir nachhaltig unseren Vorsprung im globalen Wettbewerb und erproben Zukunfts-technologien mit einem Ziel: unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten. Insgesamt investieren wir in Deutschland 9,5 % unseres Umsatzes in die Neuheitenentwicklung. Im Mittelpunkt steht dabei die sichere, intelligente und energieffiziente grüne Produktion der Zukunft."