Die Erfolgsgeschichte der Bürger-Energiegenossenschaften geht weiter. Dies konstatierte Elisabeth Strobel, Vorsitzende des Dachverbands der Bürger-Energiegenossenschaften in Baden-Württemberg, auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in Stuttgart. Der Verband hatte die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Bürger-Energiegenossenschaften zu einem Informationsaustausch eingeladen. 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren nach Stuttgart-Degerloch ins Heinrich-Kaun-Haus gekommen, das die EnBW als Mitorganisator der Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte.
Neue Impulse für Energie-Genossenschaften
Die Veranstaltung bietet den Teilnehmern einmal im Jahr eine Plattform, um sich mit Vertretern anderer Genossenschaften über ihre Projekte, Erfahrungen und Pläne austauschen zu können. Zusätzlich sollen Fachvorträge weitere Impulse geben. So informierten Referenten über die Möglichkeit des Eigenverbrauchs von selbsterzeugtem Strom und über die Anwendung neuer Technologien.
Zahlreiche Mitglieder von Energie-Genossenschaften stellen sich immer wieder die Frage, ob nicht auch die Nutzung anderer Energiequellen für sie möglich wäre. Denn bislang liegt der Fokus eindeutig auf der Photovoltaik. Wäre beispielsweise nicht auch die Nutzung von Wasserkraft für eine Energiegenossenschaft möglich? Gibt es Techniken, die es erlauben, mit dem Budget einer Genossenschaft Wasserkraftanlagen zu betreiben? Eine Lösung könnte der Einsatz von Flussturbinen sein - ebenfalls ein Thema auf der Agenda der Veranstaltung. Eine solche Flussturbine hat einen durchaus akzeptablen Wirkungsgrad. Allerdings spielt hierbei die Fließgeschwindigkeit eine entscheidende Rolle. Kleinere Flüsse sind daher weniger geeignet. Ideal wären beispielsweise Rhein und Neckar. Flüsse dieser Größenkategorie aber sind bereits nahezu ausgereizt, was die Nutzung der Wasserkraft anbelangt. Vorläufig werden also Photovoltaikanlagen wohl erste Wahl bei den meisten Genossenschaftsprojekten bleiben.
Überzeugende Idee
Bei der Suche nach geeigneten Projekten und der späteren Umsetzung berät die EnBW Regional AG die Kommunen und deren Bürgerinnen und Bürger. Seit Gründung der ersten Bürger-Energiegenossenschaft 2008 in Aichstetten im Landkreis Ravensburg unterstützt der Verteilnetzbetreiber mit seiner langjährigen Erfahrung die Aktivitäten vor Ort. "Die EnBW fördert traditionell ehrenamtliches Engagement", erklärt EnBW-Mitarbeiter Andreas Kohler, zuständig für kommunales Beziehungsmanagement. "Nur so können auch die Bürger-Energiegenossenschaften rentabel sein." Dass die EnBW als Berater ohne eigenes wirtschaftliches Interesse diese Projekte begleitet, liege im Selbstverständnis des Unternehmens begründet. Die EnBW Regional AG verstehe sich als Partner der Kommunen und unterstützt daher innovative und neue Wege in der kommunalen Energiepolitik und Energieerzeugung. Dazu gehöre auch die beratende Begleitung von Bürger-Energiegenossenschaften, insbesondere in der Gründungsphase.
Der Energieversorger selbst ist von dem genossenschaftlichen Modell überzeugt. Beleg dafür ist die Tatsache, dass er gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits eigene Bürger-Energiegenossenschaften gegründet hat. Jüngstes in der Planung befindliches Projekt ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen EnBW-Trinkwasserspeichers Mühlbachhof auf dem Stuttgarter Killesberg, der im Mai dieses Jahres eingeweiht wird.
Neue Mitgliederdatenbank für administrative Tätigkeiten
Die Erfahrungen, die das Unternehmen dabei macht, hat es in die Entwicklung einer Mitgliederdatenbank einfließen lassen, die jetzt im Rahmen der Veranstaltung präsentiert wurde. Damit lassen sich beispielsweise - unter Berücksichtigung der steuerlichen Rahmenbedingungen - die Mitgliederdaten verwalten und die Dividendenausschüttung berechnen. Maßgeschneidert für die Belange der Bürger-Energiegenossenschaften gibt es auf dem Markt kein vergleichbares Programm. Nach Zertifizierung durch den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband wird dieses Arbeitswerkzeug allen Energie-Genossenschaften auf Mietbasis zur Verfügung stehen.
Projekte vor der eigenen Haustür
Ziel einer Bürger-Energiegenossenschaft ist es, einen Beitrag zur Energiezukunft und zum Klimaschutz zu leisten. Die Genossenschaftsmitglieder wollen Projekte vor der eigenen Haustür umsetzen. Im Vordergrund steht dabei die Nutzung erneuerbarer Energien. Mit Blick auf die örtlichen Gegebenheiten und den zur Verfügung stehenden Mitteln entwickeln sie adäquate Lösungen. Mitglied werden kann jeder ab einer Einlage von 100 Euro. Das Genossenschaftsmodell mit seinem basisdemokratischen Ansatz bietet jedem Mitglied dasselbe Mitspracherecht und bei den gemeinsamen Entscheidungen genau eine Stimme, unabhängig von der Anzahl der gezeichneten Anteile.
Fachliche Unterstützung durch den Verband
Der 2009 gegründete Verband der Bürger-Energiegenossenschaften in Baden-Württemberg, begleitet die Genossenschaften und unterstützt sie in fachlichen Fragen. Verbandsvorsitzende Strobel: "Die Gestaltung der Zukunft geht alle an. Daher sind Bürger-Energiegenossenschaften eine lohnende Initiative für alle Bürgerinnen und Bürger, die dafür in Leistung treten wollen." Das Modell, auf genossenschaftlicher Basis jedem Bürger die Möglichkeit zu geben, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen, findet Anklang im Land. Inzwischen existieren 41 Bürger-Energiegenossenschaften, weitere sind bereits in Planung. In ihnen engagieren sich rund 4.800 Mitglieder, die mit gut acht Millionen Euro über ein beachtliches Gesamtkapital verfügen. Sie betreiben 64 Photovoltaikanlagen und eine Wasserkraftanlage, die es insgesamt auf einen Stromertrag von rund drei Millionen Kilowattstunden bringen. Das entspricht einem Bedarf von knapp 700 Vier-Personen-Haushalten und einer Einsparung von über 1.500 Tonnen Kohlendioxid. "Die Bürger-Energiegenossenschaften leisten vor Ort konkrete Beiträge zu einer klimafreundlichen Energiepolitik", erklärt Strobel. "Ihre fast 5.000 Mitglieder fragen nicht, was andere für sie tun können. Sie übernehmen selbst Verantwortung - für sich, für ihre Mitmenschen und für die kommenden Generationen."
Weitere Informationen unter: www.buerger-energie.de<21914de057a73c771397896402f40c52>
Neue Impulse für Energie-Genossenschaften
Die Veranstaltung bietet den Teilnehmern einmal im Jahr eine Plattform, um sich mit Vertretern anderer Genossenschaften über ihre Projekte, Erfahrungen und Pläne austauschen zu können. Zusätzlich sollen Fachvorträge weitere Impulse geben. So informierten Referenten über die Möglichkeit des Eigenverbrauchs von selbsterzeugtem Strom und über die Anwendung neuer Technologien.
Zahlreiche Mitglieder von Energie-Genossenschaften stellen sich immer wieder die Frage, ob nicht auch die Nutzung anderer Energiequellen für sie möglich wäre. Denn bislang liegt der Fokus eindeutig auf der Photovoltaik. Wäre beispielsweise nicht auch die Nutzung von Wasserkraft für eine Energiegenossenschaft möglich? Gibt es Techniken, die es erlauben, mit dem Budget einer Genossenschaft Wasserkraftanlagen zu betreiben? Eine Lösung könnte der Einsatz von Flussturbinen sein - ebenfalls ein Thema auf der Agenda der Veranstaltung. Eine solche Flussturbine hat einen durchaus akzeptablen Wirkungsgrad. Allerdings spielt hierbei die Fließgeschwindigkeit eine entscheidende Rolle. Kleinere Flüsse sind daher weniger geeignet. Ideal wären beispielsweise Rhein und Neckar. Flüsse dieser Größenkategorie aber sind bereits nahezu ausgereizt, was die Nutzung der Wasserkraft anbelangt. Vorläufig werden also Photovoltaikanlagen wohl erste Wahl bei den meisten Genossenschaftsprojekten bleiben.
Überzeugende Idee
Bei der Suche nach geeigneten Projekten und der späteren Umsetzung berät die EnBW Regional AG die Kommunen und deren Bürgerinnen und Bürger. Seit Gründung der ersten Bürger-Energiegenossenschaft 2008 in Aichstetten im Landkreis Ravensburg unterstützt der Verteilnetzbetreiber mit seiner langjährigen Erfahrung die Aktivitäten vor Ort. "Die EnBW fördert traditionell ehrenamtliches Engagement", erklärt EnBW-Mitarbeiter Andreas Kohler, zuständig für kommunales Beziehungsmanagement. "Nur so können auch die Bürger-Energiegenossenschaften rentabel sein." Dass die EnBW als Berater ohne eigenes wirtschaftliches Interesse diese Projekte begleitet, liege im Selbstverständnis des Unternehmens begründet. Die EnBW Regional AG verstehe sich als Partner der Kommunen und unterstützt daher innovative und neue Wege in der kommunalen Energiepolitik und Energieerzeugung. Dazu gehöre auch die beratende Begleitung von Bürger-Energiegenossenschaften, insbesondere in der Gründungsphase.
Der Energieversorger selbst ist von dem genossenschaftlichen Modell überzeugt. Beleg dafür ist die Tatsache, dass er gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits eigene Bürger-Energiegenossenschaften gegründet hat. Jüngstes in der Planung befindliches Projekt ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen EnBW-Trinkwasserspeichers Mühlbachhof auf dem Stuttgarter Killesberg, der im Mai dieses Jahres eingeweiht wird.
Neue Mitgliederdatenbank für administrative Tätigkeiten
Die Erfahrungen, die das Unternehmen dabei macht, hat es in die Entwicklung einer Mitgliederdatenbank einfließen lassen, die jetzt im Rahmen der Veranstaltung präsentiert wurde. Damit lassen sich beispielsweise - unter Berücksichtigung der steuerlichen Rahmenbedingungen - die Mitgliederdaten verwalten und die Dividendenausschüttung berechnen. Maßgeschneidert für die Belange der Bürger-Energiegenossenschaften gibt es auf dem Markt kein vergleichbares Programm. Nach Zertifizierung durch den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband wird dieses Arbeitswerkzeug allen Energie-Genossenschaften auf Mietbasis zur Verfügung stehen.
Projekte vor der eigenen Haustür
Ziel einer Bürger-Energiegenossenschaft ist es, einen Beitrag zur Energiezukunft und zum Klimaschutz zu leisten. Die Genossenschaftsmitglieder wollen Projekte vor der eigenen Haustür umsetzen. Im Vordergrund steht dabei die Nutzung erneuerbarer Energien. Mit Blick auf die örtlichen Gegebenheiten und den zur Verfügung stehenden Mitteln entwickeln sie adäquate Lösungen. Mitglied werden kann jeder ab einer Einlage von 100 Euro. Das Genossenschaftsmodell mit seinem basisdemokratischen Ansatz bietet jedem Mitglied dasselbe Mitspracherecht und bei den gemeinsamen Entscheidungen genau eine Stimme, unabhängig von der Anzahl der gezeichneten Anteile.
Fachliche Unterstützung durch den Verband
Der 2009 gegründete Verband der Bürger-Energiegenossenschaften in Baden-Württemberg, begleitet die Genossenschaften und unterstützt sie in fachlichen Fragen. Verbandsvorsitzende Strobel: "Die Gestaltung der Zukunft geht alle an. Daher sind Bürger-Energiegenossenschaften eine lohnende Initiative für alle Bürgerinnen und Bürger, die dafür in Leistung treten wollen." Das Modell, auf genossenschaftlicher Basis jedem Bürger die Möglichkeit zu geben, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen, findet Anklang im Land. Inzwischen existieren 41 Bürger-Energiegenossenschaften, weitere sind bereits in Planung. In ihnen engagieren sich rund 4.800 Mitglieder, die mit gut acht Millionen Euro über ein beachtliches Gesamtkapital verfügen. Sie betreiben 64 Photovoltaikanlagen und eine Wasserkraftanlage, die es insgesamt auf einen Stromertrag von rund drei Millionen Kilowattstunden bringen. Das entspricht einem Bedarf von knapp 700 Vier-Personen-Haushalten und einer Einsparung von über 1.500 Tonnen Kohlendioxid. "Die Bürger-Energiegenossenschaften leisten vor Ort konkrete Beiträge zu einer klimafreundlichen Energiepolitik", erklärt Strobel. "Ihre fast 5.000 Mitglieder fragen nicht, was andere für sie tun können. Sie übernehmen selbst Verantwortung - für sich, für ihre Mitmenschen und für die kommenden Generationen."
Weitere Informationen unter: www.buerger-energie.de<21914de057a73c771397896402f40c52>
