In den letzten Jahrzehnten hat der Lärm in den Ozeanen kontinuierlich zugenommen. Quellen, die unsere Meere immer mehr zu lauten Orten machen, sind z. B. Schiffe, Errichtung und Betrieb von Bohrinseln und von Windenergieparks, Sonargeräte oder anderen Wasserbauwerken.
Es wurde mittlerweile erkannt, dass Unterwasserlärm erhebliche negative Auswirkungen auf die Meeresumwelt haben kann. So nutzen viele maritime Lebewesen Schallemissionen zur Kommunikation, Nahrungssuche und zur Orientierung. Unterwasserlärm betrifft jedoch auch den Menschen. So sind Taucher bei der Errichtung von Unterwasserbauwerken oftmals einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt. Daneben sind auch indirekte Auswirkungen auf den Menschen möglich, z. B. durch Populationsrückgänge bei kommerziell genutzten Fischarten.
Dies zeigt, dass es notwendig ist, einheitliche Methoden zur Messung und Beurteilung von Unterwasserlärm von verschiedenen Quellen, sowie zur Bestimmung der Schallausbreitung im Wasser zu entwickeln.
Das Arbeitsgebiet des neuen Arbeitsausschusses umfasst alle Fragestellungen der
Geräuschentstehung, -ausbreitung und -minderung im Meer und u. a. Fragestellungen der:
- Messung von Wasserschall (Emission und Immission)
- Minderung der Geräuschemissionen im Wasser betriebener Systeme
- Ausbreitung von Wasserschall (Prognose)
- Geräuschkartierung von Meeren und Ozeanen
Relevante Immissionsorte sind flache und tiefe Meere, Ozeane und größere Flüsse.
Das Arbeitsgebiet wurde dabei bewusst weit gefasst, um auch die zukünftige Bearbeitung weiterer Quellen und Themen, wie z. B. Lärmkartierung abdecken zu können.
Daneben spiegelt der Arbeitsausschuss auch die internationalen Arbeiten in der ISO/TC 8/SC 2/WG 6 "Protecting marine ecosystem from underwater irradiated noise" und in der ISO/TC 43/SC 1/WG 55 "Measurement of underwater sound from ships". Zudem würden zukünftig auch die internationalen Arbeiten im geplanten im ISO/TC 43/SC 3 "Underwater acoustics" gespiegelt werden.
Interessierte können sich melden unter der folgenden Adresse:
nals[at]din.de