Mitglieder des Deutschen Journalisten-Verbandes klagen vermehrt darüber, dass vor allem Unternehmen immer häufiger versuchen, durch Änderungen an Interviews und Zitaten positive Berichterstattung durchzusetzen. In einigen Fällen wird die Autorisierung von der Vorlage des kompletten Artikelmanuskripts abhängig gemacht. Weigert sich der Journalist, erfolgt keine Freigabe. "Solche Praktiken sind mit der Freiheit der Berichterstattung nicht vereinbar", kritisierte der DJV-Vorsitzende. Häufig sind Manager und Politiker auch nur noch zu schriftlichen Interviews bereit. Das nimmt den Interviewern die Möglichkeit, einzuhaken und nachzufragen. Konken: "Das ist eine Abfrage, aber kein Interview und sollte deshalb auch nicht als solches verkauft werden."
Der DJV-Vorsitzende riet den Journalistinnen und Journalisten dazu, vor Beginn eines Interviews die Spielregeln zu vereinbaren. Wenn gewünschte Änderungen das ursprüngliche Interview verfälschten, bestehe nur noch die Möglichkeit, auf den Abdruck zu verzichten.