Konventioneller Überstromschutz wie Schmelzsicherungen oder Leitungsschutzschalter sind für den Schutz von Überspannungsschutz-Einrichtungen (Surge Protective Devices – SPDs), wie er in der DIN VDE 0100-534 gefordert wird, nur bedingt geeignet, da sie bei Blitz- oder Impulsstrombelastung ungewollt auslösen können. Die maximal für das SPD ausgewiesene Vorsicherung schützt nicht zuverlässig vor Fehlerströmen im Bereich von mehreren 10 oder 100 Ampere, was zu thermischer Überlastung führen kann. Mit der Einführung der innovativen ACI-Technologie verfolgt DEHN einen völlig neuen Ansatz. Das klassische Überstromschutzkonzept wird durch die Integration einer leistungsstarken Schalter-Funkenstreckenkombination direkt ins Überspannungsschutzgerät ersetzt. Diese dient nicht nur als Überstromschutz, sondern bietet auch eine galvanische Trennung im Normalzustand. Dadurch entstehen keine Leckströme und die Festigkeit gegenüber netzfrequenten temporären Überspannungen (Temporary Overvoltage - TOV) ist deutlich erhöht. Diese Technologie schafft für Planer und Installateure eine Reihe von Vorteilen, die den Planungsaufwand reduzieren ohne die Betriebssicherheit zu beeinträchtigen. Fehler bei der Dimensionierung, Fragen zur Selektivität und aufwendige Berechnungen gehören damit der Vergangenheit an.
Zuverlässiger Schutz auf der Einspeiseseite
Die ACI-Technologie setzt nicht nur im Typ 2- und DC-Bereich Maßstäbe, sondern ist auch für den Schutz auf der Einspeiseseite – insbesondere bei Blitzstrom-Ableitern vom Typ 1 – von zentraler Bedeutung. Hier treffen hohe Kurzschlussströme und komplexe Netzbedingungen aufeinander. Die DIN VDE 0100-534 fordert, dass Überspannungsschutz so nahe wie möglich am Speisepunkt der Anlage errichtet wird. In der Praxis ist dies oft schwierig, da Anschlussleitungen maximal 0,5 Meter lang sein dürfen, um induktive Spannungsabfälle zu verhindern.
Der modulare Kombi-Ableiter (Typ 1+2+3) DEHNventil ACI M TNS 264 FM erleichtert die Umsetzung: Durch die integrierte ACI-Technologie entfällt die Ableitervorsicherung. Das Gerät kann direkt auf geerdeten Hut- oder Erdungsschienen montiert werden. Ein Anschlussquerschnitt von 16 mm² Cu ist immer ausreichend, da auch im Fehlerfall das Durchlassintegral so niedrig ist, dass die Anschlussleitung nicht thermisch überlastet wird.Dank Freischaltfunktion ist der Modultausch – seitlich oder frontal – mit isoliertem Werkzeug auch im laufenden Betrieb sicher möglich.
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