In dem seit dem Jahr 2011 vom Sudan unabhängigen Südsudan ist Mitte Dezember ein lange schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem abgesetzten Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Tausende Menschen sollen getötet worden sein, fast eine Million der knapp acht Millionen Südsudanesen sind auf der Flucht. Hunderttausende sind in Camps untergekommen. Die Hilfsorganisationen warnen angesichts der bald beginnenden Regenzeit vor einer weiteren Zuspitzung der Lage. Eine im Januar vereinbarte Waffenruhe ist wiederholt gebrochen worden.
Minister Müller: "Die Menschen im jüngsten Staat der Welt leiden unter einem gewaltsam ausgetragenen alten Konflikt. Doch auch wenn wir unsere langfristig ausgerichteten Entwicklungsprojekte in Südsudan deswegen unterbrechen mussten, werden wir die Flüchtlinge nicht alleine lassen.
Ziel unserer Entwicklungszusammenarbeit ist es, für die in Not geratenen Menschen eine Perspektive zu schaffen." Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Großteil der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen des Landes wird gegenwärtig nicht genutzt oder nur mit einfachen Mitteln bewirtschaftet. Zu den Schwerpunkten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gehört deshalb auch die ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung.
Minister Müller und seine Delegation werden in Südsudan die Sondergesandte des UN-Generalsekretärs, Hilde Johnson, treffen und ein Flüchtlingscamp besuchen. Auf dem Programm stehen auch Gespräche mit lokalen, deutschen und internationalen Nichtregierungsorganisationen sowie ein Treffen mit deutschen Polizisten und Bundeswehrsoldaten, die Teil einer UN-Mission sind. Außerdem sind politische Gespräche mit Präsident Salva Kiir, dem Landwirtschafts- und dem Wasserminister geplant.
Am Donnerstag wird Minister Müller in Mali erwartet. Im Mittelpunkt des Besuchs stehen die Ernährungssicherung und die Beiträge Deutschlands zur Stärkung der lokalen Verwaltung, z.B. der Gemeinden, mit denen das Land dauerhaft stabilisiert werden soll. Anlässlich des Besuchs eines Instituts für angewandte Agrarforschung und Ausbildung wird Müller den Startschuss für ein erstes grünes Zentrum geben, in dem die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette sichtbar werden soll.
Minister Müller: "In Mali eröffnen wir im Bereich der Landwirtschaft Lebensperspektiven, die ein entscheidender Schlüssel für die friedliche Zukunft des Landes sind. Es ist deshalb ein besonderes Zeichen, dass das erste der insgesamt zehn geplanten grünen Zentren in Mali auf den Weg gebracht wird."
Mali ist eines der ärmsten Länder der Welt. Nach der Krise im Jahr 2012 setzt sich die neue Regierung unter Präsident Keita für einen Übergang zu Stabilität, Frieden und Demokratie ein und wird dabei von der internationalen Gemeinschaft stark unterstützt.
In Mali bieten sich trotz der Lage im Sahel große Potenziale für Bewässerungslandwirtschaft am Fluss Niger und in den südlichen Landesteilen. Damit wäre Mali langfristig in der Lage, seine Bevölkerung selbst zu ernähren. Mit deutschen Beiträgen ist es zum Beispiel 70.000 Kleinbauern im Binnendelta des Niger gelungen, dass dort rund 130.000 Tonnen Reis zu produzieren und damit 400.000 Menschen in der Region ernähren zu können. Durch den deutschen Beitrag zur Wasserversorgung wird derzeit eine halbe Million Menschen mit Trinkwasser versorgt.
Neben den Projektbesichtigungen trifft Minister Müller auch Bundeswehrsoldaten, die Teil der UN- und der EU-Missionen sind. In Mali stehen ferner Ges präche mit Premierminister Oumar Tatam Ly sowie dem Landwirtschaftsminister und dem Minister für territoriale Verwaltung auf dem Programm.
In der Delegation des Ministers reisen die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Bärbel Diekmann, die Deutschland-Direktorin von One, Beate Wedekind und der Venro-Vorsitzende, Dr. Bernd Bornhorst sowie der Persönliche G8-Afrika-Beauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke.
Nach seinem Antrittsbesuch bei der Afrikanischen Union in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und einer Reise in die Zentralafrikanische Republik reist Minister Müller zum dritten Mal in seiner Amtszeit nach Afrika.
Weitere Informationen zu Südsudan und Mali finden Sie unter:
http://www.bmz.de/...
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Mehr zur Afrika-Politik des BMZ erfahren Sie unter http://www.bmz.de/...