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Neuer Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs (2010-2014)

Rede des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie Rainer Brüderle anlässlich der Unterzeichnung des Nationalen Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs (2010-2014)

(PresseBox) (Berlin, )
Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Damen und Herren, die Ausbildungssituation hat sich heute grundlegend gewandelt.

In den letzten Jahren ging es vorrangig darum, genügend Ausbildungsplätze sicherzustellen.

Das haben wir mit dem Ausbildungspakt sehr erfolgreich geschafft. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die das ermöglicht haben.

Doch inzwischen schaffen Demographie und ein breiter wirtschaftlicher Aufschwung neue Herausforderungen.

Für die jugendlichen Bewerber haben sich die Aussichten auf einen Ausbildungsplatz deutlich verbessert.

Umgekehrt stehen jetzt die Unternehmen vor der Aufgabe, geeignete Bewerber zu finden.

Für einen nachhaltigen Aufschwung brauchen wir ausreichend Fachkräfte.

Wir brauchen sie, damit Deutschland dauerhaft wettbewerbsfähig bleibt.

Wir brauchen sie, damit wir unsere Spitzenstellung bei der Innovationskraft nicht verlieren.

Und: Wir brauchen Akademiker ebenso wie den Nachwuchs aus dem dualen Berufsausbildungssystem.

Deshalb steht jetzt das Thema Fachkräftesicherung ganz oben auf der Agenda.

Ich habe im Sommer dazu bereits eine breite Fachkräfteinitiative gestartet.

Ein zentraler Bestandteil ist der Ausbildungspakt.

Angesichts der neuen Herausforderungen haben wir den Pakt neu ausgerichtet - inhaltlich und in seiner Zusammensetzung.

Wir haben dem Pakt mit neuen Partnern ein neues Gesicht gegeben.

Konkret heißt das: Wir haben zwei neue Partner dazu gewonnen:

Die Kultusministerkonferenz - hier vertreten durch Frau Senatorin Goetsch - und die Integrationsbeauftragte, Frau Professor Böhmer. Beide haben schon in der Vergangenheit als Gast am Pakt mitgewirkt.

Die Gewerkschaften werden nun doch nicht als neue Paktpartner Ausbildungspakt mitarbeiten.

Das ist bedauerlich. Die Bundesregierung hat in den letzten Wochen in sehr intensiven Verhandlungen mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften noch bis zuletzt versucht, ein gemeinsames Verständnis über die Ausrichtung des Ausbildungspaktes zu schaffen. In vielen Punkten konnte eine Annäherung erreicht werden. Letztlich waren aber die inhaltlichen Differenzen nicht zu überbrücken.

Meine Damen und Herren,

ich begrüße es sehr, dass wir uns jetzt gemeinsam mit den neuen Paktpartnern auf die neuen Herausforderungen einstellen können.

Wenn wir an einem Strang ziehen, können wir Gutes erreichen - für unsere Jugendlichen, für die Betriebe, für die deutsche Wirtschaft insgesamt.

Inhaltlich setzen die Paktpartner neue Schwerpunkte, um möglichst viele Talente und Potenziale zu gewinnen.

Dabei geht es vor allem um Jugendliche, die es bislang schwer hatten, in Ausbildung zu gelangen.

Wir brauchen bessere Bildungsangebote. Es geht aber auch um mehr Unterstützung für die Jugendlichen bei der Berufsorientierung, der Auswahl des passenden Berufs.

Die PISA-Studien haben ergeben: Mehr als 20 % der 15-Jährigen bei uns können nur auf Grundschulniveau rechnen und lesen.

Jährlich verlassen rund 60.000 Schüler die allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss.

Es besteht Handlungsbedarf! Wir müssen uns gemeinsam hier noch stärker engagieren.

Die Länder werden für die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler mehr berufliche Praxisorientierung anbieten.

Auch die Bundesregierung verstärkt ihren Beitrag.

Mit den neuen "Bildungsketten" werden jährlich 30.000 Schülerinnen und Schüler von Mentoren bzw. Beratern begleitet - ab der 7. Klasse bis zum endgültigen Ausbildungsabschluss.

Trotz des strikten Konsolidierungskurses der Bundesregierung werden dafür bis 2014 insgesamt rund 362 Mio Euro eingesetzt.

Das ist klug angelegtes Geld.

Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt ist die bessere Integration der hier lebenden Migranten.

Noch immer haben Menschen mit Migrationshintergrund weitaus häufiger keine abgeschlossene Berufsausbildung als Nicht-Migranten.

Ohne einen beruflichen Abschluss ist vielen der Weg in den Arbeitsmarkt versperrt.

Integration durch wirtschaftliche Teilhabe - das ist die Aufgabe für uns alle hier im Pakt.

Hier wollen wir im neuen Pakt mit sehr konkreten Maßnahmen weiterhelfen.

Ich denke hier konkret an regionale Ausbildungskonferenzen, verstärkte Elternarbeit und die Ausweitung des Jobstarter-Programms.

Zugleich müssen wir schwächere Jugendliche intensiver fördern.

Und: Wir müssen Altbewerber schneller integrieren.

Jugendliche mit spezifischen Schwierigkeiten beim Lernen brauchen individuelle Hilfen.

Hier wird sich die Bundesagentur für Arbeit besonders engagieren.

Auch gibt es noch immer zu viele so genannte Altbewerber.

Sie müssen schneller in betriebliche Ausbildung vermittelt werden.

Wir müssen dazu Jugendliche und Betriebe besser zusammenbringen.

Die Wünsche der Jugendlichen und die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe sind häufig nicht deckungsgleich.

Die Wirtschaft wird deshalb ihre Lehrstellenbörsen erstmalig bundesweit vernetzen.

Gerade kleine und mittelständische Betriebe verfügen oft über keine Personalabteilung zur gezielten Rekrutierung.

Die Bundesregierung wird deshalb die Vermittlung Auszubildender mit Hilfe der Kammern stärker unterstützen.

Wir werden uns gezielt auch um Jugendliche kümmern, die zwar in einer Schulung oder einer anderen Alternative untergekommen sind, aber noch keinen Ausbildungsplatz haben.

Hier setzen gezielte Nachvermittlungsaktionen der Kammern und Arbeitsagenturen an.

Meine Damen und Herren,

jeder ausbildungsreife und ausbildungswillige Jugendliche soll ein Angebot erhalten, damit er ausgebildet oder auch qualifiziert wird.

Es darf keiner verloren gehen!

Dabei kommt uns der Aufschwung zu Gute. Er ist Chance und Verpflichtung zugleich.

Der neue Ausbildungspakt sichert die beruflichen Perspektiven der Jugendlichen.

Er sichert den nötigen Fachkräftebedarf für unseren Standort.

Das sind lohnende Ziele, für die wir uns jetzt gemeinsam einsetzen.
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