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Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Mai 2014

(PresseBox) (Berlin, )
  • Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem breit angelegten Aufschwung.
  • Nach einem starken ersten Quartal aufgrund des milden Winters wird die Frühjahrsbelebung voraussichtlich schwächer ausfallen als gewohnt. Darauf deuten u. a. die aktuellen Indikatoren des Produzierenden Gewerbe hin.
  • Die weltwirtschaftlichen Perspektiven bleiben im Ganzen aufgehellt, allerdings stellen geopolitische Spannungen zusätzliche Risikofaktoren dar. Vom Außenhandel sind aktuell per Saldo kaum Impulse zu erwarten.
  • Die positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt setzen sich fort.
Die deutsche Wirtschaft hat im Winterhalbjahr, unterstützt durch die milde Witterung, weiter an Dynamik gewonnen1. Nach dem Wachstum von 0,4 % im Jahresschlussquartal 20132 dürfte im ersten Quartal 2014 die gesamtwirtschaftliche Leistung nochmals kräftiger zugenommen haben3. Allerdings wird im Gegenzug die Frühjahrsbelebung etwas schwächer ausfallen als gewohnt. Insgesamt hat sich die Erholung gefestigt und an Breite gewonnen. Sie wird maßgeblich von den binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften getragen. Eine zentrale Rolle kommt dabei der guten Verfassung des Arbeitsmarktes zu. Positive Impulse kommen von den privaten und staatlichen Konsumausgaben und den Investitionen in Bauten. Mit zunehmender Kapazitätsauslastung und den anhaltend guten Finanzierungsbedingungen sind aber auch die Investitionen in Ausrüstungen angesprungen. Vom Außenhandel kommen dagegen den Indikatoren zufolge per Saldo keine zusätzlichen Wachstumsimpulse. Wie stark und nachhaltig sich der Aufschwung im weiteren Verlauf des Jahres fortsetzt, wird nicht zuletzt von der Entwicklung des außenwirtschaftlichen Umfelds abhängen.

Die Weltwirtschaft setzt ihren moderaten Wachstumskurs fort. Die ausschlaggebenden Impulse für Wachstum und Handel kommen zurzeit von den Industrieländern, allen voran von der US-Wirtschaft. Dazu tragen die nach wie vor expansiv ausgerichtete Geldpolitik, günstige Finanzierungsbedingungen und eine weniger restriktive Konsolidierungspolitik der öffentlichen Haushalte bei. Die Staaten der Europäischen Union erholen sich noch vergleichsweise zögerlich. In Japan dürfte der Zwang zur Haushaltskonsolidierung bremsen. Dämpfend auf die Weltwirtschaft wirkt die schwächere Wachstumsdynamik der chinesischen Wirtschaft sowie das insgesamt geringere Wachstum in den übrigen Schwellenländern. Vor diesem Hintergrund dürfte die Weltwirtschaft zunächst in dem derzeitigen moderaten Tempo weiter expandieren. Die OECD hat in ihrem jüngsten Economic Outlook ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht zurückgenommen und rechnet mit einem Anstieg des Welt-BIP um 3,4 %. Für 2015 wird dann ein Anstieg des Welt-BIP auf 3,9 % erwartet. Dabei bleiben die Risiken für die Weltkonjunktur beachtlich.

Die deutschen Warenausfuhren sind im März saisonbereinigt und in jeweiligen Preisen den zweiten Monat in Folge spürbar zurückgegangen. Zuvor hatten sie sich zwischenzeitlich recht lebhaft entwickelt. Im Trend blieben sie geringfügig aufwärtsgerichtet (Dreimonatsvergleich: +0,3 %). Die nur zuletzt leicht rückläufigen Einfuhren weisen weiterhin einen deutlichen Aufwärtstrend auf (Dreimonatsvergleich: +2,3 %). Angesichts rückläufiger Einfuhrpreise fällt dieser bei realer Betrachtung noch stärker aus. Dies zeugt von einer weiterhin lebhaften Binnenkonjunktur. Die Überschüsse in der Handels- und in der Leistungsbilanz lagen im März mit +16,4 Mrd. Euro bzw. +19,5 Mrd. Euro unter den Vorjahresständen.

Die Produktion im Produzierenden Gewerbe schwächte sich im März nach viermonatigem Anstieg in Folge um 0,5 % ab. Die Erzeugung in der Industrie ging leicht (-0,4 %), die im Baugewerbe kräftiger (-2,2 %) zurück. Im ersten Quartal insgesamt erhöhte sich die Produktion im Produzierenden Gewerbe demgegenüber beschleunigt um 1,2 %. Die industrielle Produktion expandierte mit der gleichen Rate. Sowohl die Vorleistungs-, die Investitions- als auch die Konsumgüterproduktion trugen hierzu bei. Die Impulse für die Industrieproduktion kamen dabei den Umsätzen zufolge sowohl aus dem Inland als auch aus Ländern außerhalb des Euroraumes. Unterstützt durch den milden Winter wurde die Erzeugung im Baugewerbe sehr kräftig um 4,7 % ausgeweitet. Im Gegenzug ist hier allerdings eine etwas weniger ausgeprägte Frühjahrsbelebung zu erwarten. Die Bestelltätigkeit in der Industrie erlitt nicht zuletzt aufgrund geringer Großaufträge im März einen Rückschlag (-2,8 %). Damit verharrten die Auftragseingänge im ersten Quartal auf dem Niveau des Vorquartals. Ohne Großaufträge, die erst über einen längeren Zeitraum produktionswirksam werden, erhöhten sich die Auftragseingänge aber weiter um 1,9 %. Die positive Grundtendenz in der Industrie ist daher intakt, ihre Dynamik dürfte sich aber vorübergehend etwas abschwächen. Hierfür sprechen auch die Stimmungsindikatoren, die zwischenzeitlich im März etwas gedämpfter ausfielen, aber durchweg ein hohes Niveau aufweisen.

Die privaten Konsumausgaben dürften nach der gedämpften Entwicklung im Jahresschlussquartal 2013 im ersten Quartal dieses Jahres das gesamtwirtschaftliche Wachstum wieder maßgeblich gestützt haben. Hierauf deutet vor allem die Umsatzentwicklung im Einzelhandel hin. Die Einzelhandelsumsätze (ohne Kfz-Handel) haben sich im März zwar leicht abgeschwächt, im gesamten ersten Quartal lag das Umsatzvolumen in saisonbereinigter Rechnung aber um 1,3 % höher als im Vorquartal. Auch mit Blick auf die weitere Entwicklung zeigen sich die Unternehmen des Einzelhandels recht optimistisch. Sie hoben ihre Erwartungen für die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten im April wieder an. Vor dem Hintergrund anhaltend positiver Entwicklungen am Arbeitsmarkt und steigender Einkommen zeigt sich auch die Stimmung unter den Konsumenten bis in den Mai hinein auf hohem Niveau aufgehellt. Der private Konsum wird daher auch im weiteren Jahresverlauf der Konjunktur positive Impulse geben.

Die Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich im Zuge des konjunkturellen Aufschwungs weiter. Die Frühjahrsbelebung hat spürbar eingesetzt, fällt aber auch hier wegen des zuvor milden Winters schwächer aus als gewöhnlich. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg saisonbereinigt im März um 33.000 Personen. Die Zahl der Arbeitslosen sank saisonbereinigt im April weiter um 25.000 Personen. Die Unterbeschäftigung ging um 17.000 Personen zurück. Nach Ursprungszahlen gab es im März 41,81 Mio. Erwerbstätige im Inland, 372.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen sank mit 2,943 Mio. Personen wieder unter die Drei-Millionen-Schwelle. Die Zahl der gemeldeten Stellen nahm im April weiter leicht zu. Die Umfragen des ifo Instituts und des IAB deuten klar auf eine Fortsetzung dieses positiven Trends hin.

1 In diesem Bericht werden Daten verwendet, die bis zum 09. Mai 2014 vorlagen.
2 Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um Veränderungsraten gegenüber der jeweiligen Vorperiode auf Basis preisbereinigter sowie nach dem Verfahren Census X-12-ARIMA kalender- und saisonbereinigter Angaben.
3 Die Schnellmeldung zu den Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für das erste Quartal wird vom Statistischen Bundesamt am 15. Mai 2014 veröffentlicht.

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