Eine Studie zur Zukunft der Biowissenschaften und die Sieger eines mit 60 Millionen Euro dotierten Cluster-Wettbewerbs des Bundesforschungsministeriums zur Weißen Biotechnologie standen heute im Mittelpunkt der Konferenz "Auf dem Weg zur wissensbasierten Bio-Ökonomie" in Köln.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Thomas Rachel und der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), Dr. Joachim Wuermeling, eröffneten die Konferenz gemeinsam im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Auf der Veranstaltung präsentierten internationale Experten das "Cologne Paper" zur Zukunft der Biowissenschaften - darin wird der Biotechnologie im Verlauf der kommenden zwei Jahrzehnte eine herausragende Bedeutung für die europäische Wirtschaft zugesprochen.
Staatssekretär Wuermeling unterstrich die Bedeutung der Bio-Tech-Wirtschaft im globalen Wettbewerb und betonte: "Je besser und effektiver uns die Verzahnung von Forschung und Wirtschaft gelingt, desto schneller sind Produkte auf dem Markt, die den Technologievorsprung Europas im globalen Wettbewerb sichern - ein wichtiges Signal, das von der Konferenz, einem Joint-Venture von BMBF und BMWi gemeinsam mit der EU-Kommission im Rahmen der Ratspräsidentschaft, ausgeht."
Thomas Rachel hob hervor: "Die großen vor uns stehenden Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit, sowie die wachsende und alternde Bevölkerung zwingen uns zur Suche nach neuen, nachhaltigen Lösungen. Wir müssen schon heute die entscheidenden Weichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stellen. Den Biowissenschaften kommt hierbei eine entscheidende Rolle zu. Deshalb hat die Bundesregierung in ihrer Hightech-Strategie für Deutschland den Biowissenschaften und der Biotechnologie eine Schlüsselstellung eingeräumt."
Thomas Rachel stellte im Rahmen der Konferenz in Köln die Sieger des BMBF-Wettbewerbs zur Weißen Biotechnologie vor. Die neu gestartete BMBF-Cluster-Initiative "BioIndustrie 2021" ist Bestandteil der Hightech-Strategie der Bundesregierung und soll weitere erhebliche Investitionen - insbesondere von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft - für die Forschung und Entwicklung in der Weißen Biotechnologie mobilisieren. Im Rahmen des Wettbewerbs werden Netzwerke aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen gebildet, die in der Lage sind, Ideen aus Hochschulen und Forschungsinstituten schnell als Produkte auf den Markt zu bringen. Hierfür stehen bis zu 60 Millionen Euro Projektfördermittel zur Verfügung - gemeinsam mit dem Beitrag aus der Industrie soll das Gesamtvolumen der Projekte rund 150 Millionen Euro betragen. Als Sieger des Cluster-Wettbewerbs "BioIndustrie 2021" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden am Mittwoch von der Jury folgende Initiativen ausgewählt:
Je 20 Millionen Euro gehen an:
- Biokatalyse 2021 - Nachhaltige Biokatalyse auf neuen Wegen
- CLIB 2021: Cluster Industrielle Biotechnologie
10 Millionen Euro gehen an:
- Biopolymere / Biowerkstoffe
Je 5 Millionen Euro gehen an:
- Industrielle Prozesse mit biogenen Building Blocks und Performance Proteinen (IBP)
- Integrierte BioIndustrie: Umsetzungskonzept für den Aufbau eines Clusters der industriellen Biotechnologie
Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft rückt mit der Konferenz "Auf dem Weg zur wissensbasierten Bio-Ökonomie" die Potenziale, den Stellenwert und die Perspektiven der Biowissenschaften in Wirtschaft und Gesellschaft in den Mittelpunkt. In einem Expertenpapier - dem "Cologne Paper" - haben 51 unabhängige Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft vorab einen Blick in die Zukunft geworfen, Perspektiven einer wissensbasierten "Bio-Economy" im Jahre 2030 diskutiert und Handlungsempfehlungen gegeben. Die Ergebnisse werden auf der Konferenz vorgestellt. Dazu sagte Rachel "Mit dieser Konferenz hat die deutsche Ratspräsidentschaft ein Zeichen gesetzt, um die Rolle der Biowissenschaften für die Zukunft aufzuzeigen. Das von unabhängigen europäischen Experten formulierte "Cologne Paper" untermauert den Ansatz der Bundesregierung, den Biowissenschaften einen prominenten Platz in der Hightech- Strategie einzuräumen. Wir werden auch in Zukunft alle Anstrengungen unternehmen, Deutschland zu einem der attraktivsten Standorte für Biowissenschaften weltweit auszubauen".