Diese Methode setzt regelmäßige Herzzyklen voraus und geht davon aus, dass der Druckverlauf von Schlag zu Schlag gleichmäßig ist. Doch genau das ist bei Herzrhythmusstörungen nicht der Fall.
Der Blutdruck verändert sich mit jedem Herzschlag – und zusätzlich mit der Atmung. Während einer einzigen Atemphase kann der systolische Druck um bis zu 15 mmHg schwanken.
Eine Messmethode, die nur einen einzigen Durchschnittswert liefert, kann solche dynamischen Veränderungen nicht abbilden. Das Ergebnis ist scheinbar stabil – aber physiologisch unvollständig.
Fazit:
Die Norm 81060-2 ist für gleichmäßige, stabile Herzrhythmen konzipiert.
Bei Rhythmusstörungen oder starker respiratorischer Modulation verliert sie ihre Aussagekraft.
Nur die kontinuierliche Messung des Herz-Druck-Rhythmus, also die Erfassung jeder einzelnen Herzaktion im Verlauf, ermöglicht eine realistische Beurteilung der Kreislauffunktion.
So wird aus einer statischen Zahl ein dynamisches Profil – sichtbar, messbar und physiologisch nachvollziehbar.