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Auf ein Wort mit Wolfgang Fischer, Teamchef BMW Motorrad Motorsport Offroad-Team

(PresseBox) (München, )
Zur Halbzeit der ersten kompletten Rennsaison für das Team von BMW Motorrad Motorsport in der 2008er MAXXIS FIM Enduro Weltmeisterschaft sprachen wir mit Teamchef Wolfgang Fischer über die Erprobungen und Fortschritte beim G 450 X Sportenduro-Projekt und wie BMW Motorrad einer aufregenden Zukunft im Offroad-Motorradsport entgegen fiebert.

Wie kamen Sie eigentlich in die "schmutzige" Welt des Offroad-Motorsport?

Auch wenn Sie das vielleicht nicht glauben werden, aber ich war einmal Segelsport-Profi. Ein schwerer Autounfall, den ich nur mit viel Glück überlebte, bedeutete allerdings das Ende meiner Tage auf dem Wasser. Aber ich interessierte mich schon immer für Offroad-Motorräder. Ich arbeitete bereits vor einigen Jahren für KTM. In Kontakt mit BMW kam ich als Mitarbeiter des Zubehör und Bekleidungsherstellers Acerbis. Damals erhielt ich auch Einblicke in die besten Teams und lernte die besten Fahrer der Welt kennen. In dieser Zeit erfuhr ich, dass sich BMW Motorrad im Offroad-Motorradsport engagieren will. Mit meinem Wissen aus der Welt des Offroad-Sports wollte ich unbedingt bei dem neuen, aufregenden Sportenduro-Projekt dabei sein.

Die G 450 X wurde vor den Augen der Öffentlichkeit entwickelt und erprobt, und nun stellen sich erste Erfolge ein. Macht Sie das bisher Erreichte stolz?

Aber sicher. Wir stehen nun in der Mitte des zweiten Jahres des G 450 X Programms. Es gab natürlich viel unbekanntes Terrain, auf dem wir uns bewegen mussten. Nicht alles konnten wir in der Werkstatt und auf der Teststrecke erproben. Deshalb kamen wir zu der Überzeugung, dass wir das Potential des Bikes nur ausloten können, wenn wir es gegen die besten Fahrer der Welt in den härtesten Wettbewerb schicken. Nur im echten Renneinsatz kann man sehen, ob die Entwicklung in die richtige Richtung führt. Während der Entwicklungszeit war jeder Schritt wichtig. Jetzt erkennt man, welches Potential in der G 450 X steckt. Das Bike funktioniert bestens in der Deutschen Cross Country Meisterschaft, in der Simo Kirssi die ersten beiden Rennen der Saison gewann; es ist auch ein gutes Motocross-Gerät - zwar nicht im eigentlichen MX-Sinne - aber es ist im Cross Country-Sport konkurrenzfähig. Dort sind die Anforderungen dem Motocross ähnlicher, als dem klassischen Endurosport. Die größten Herausforderungen sind allerdings, die richtigen Leute mit den passenden Fähigkeiten zusammenzubringen und den Teamgeist zu wecken, damit das Team erfolgreich "laufen lernt", um erfolgreich Rennen zu fahren.

Neben der Erfahrung, die ein Mann wie Joel Smets ins Team einbringt, war es dabei für die Entwicklung des Bikes nützlich, Fahrer wie Simo Kirssi mehrere Jahre lang in der Nähe zu haben?

Absolut. Simo ist nun seit fast vier Jahren im Team - die ersten drei davon musste er mit Fahrzeugen Vorlieb nehmen, die noch nicht wettbewerbsfähig waren. Er hat nicht nur großen Sportsgeist, sondern auch viel Geduld bewiesen. Und er hat dem G 450 X Projekt in vielerlei Hinsicht enorm genützt. Mit der Sportenduro ist es für ihn nun die große Herausforderung, zu versuchen, für BMW den ersten Titel bei der GCC-Serie einzufahren. Er hat beste Chancen, das zu schaffen. Besonders froh bin ich darüber, dass wir Joel letztes Jahr sehr früh für unser Projekt gewinnen konnten. Seine positive innere Einstellung, sein Charisma und seine Motivation sind unerreicht. Er ist ein Vorbild für alle Sportler und jeden im Team.

Und auch bei der Enduro Weltmeisterschaft macht Simo in seinem Debüt-Jahr eine gute Figur?

Interessanterweise - keiner war Ende letzten Jahres so überrascht wie ich, als Simo sich dazu entschloss, es in der WEC zu versuchen. Man hatte ihm schon das ganze Jahr vorgeschlagen, es im Endurosport zu probieren; er hatte immer entgegnet, dass dies nicht sein Sport sei. Und dann stand er plötzlich da und meinte, dass er ja eigentlich nichts zu verlieren hätte und es nun doch angehen wolle. Den Winter zuvor verbrachte er bei Kari Tiainen, dem früheren siebenfachen Enduro-Weltmeister, der uns bei Testfahrten hilft und die BMW Werksfahrer beim Training im Winter in Südspanien betreut. Der Name Kari Tiainen hat einen großen Klang in der Enduro-Welt. Er hat dem Team sehr geholfen, und er ist Finne wie Simo! Er kommt zu jedem WEC-Rennen und hilft als Streckenscout und Rucksackfahrer.

Haben Sie zu Beginn dieser ersten kompletten Rennsaison nicht unter erheblichem Druck gestanden, als es darum ging, erste Spuren in der WEC-Szene zu hinterlassen?

Unsere Erwartungen für 2008 waren Plätze unter den Top ten in der ersten Hälfte des Jahres, um dann im zweiten Halbjahr auf das Podium zu fahren. Wir haben das früher erreicht, als erwartet. Simo Kirssi holte den ersten Podiumsplatz für BMW bei einer Enduro-WM in der vierten Runde der 2008er WEC im Juni in Polen. Das hat uns sehr gefreut. Zwischen jedem Rennen gibt es enorm viel zu tun. Das hält uns auf Trab. Laufend probieren wir etwas Neues aus - von Motorkomponenten über die Einspritzung, die Elektrik bis hin zu den Stoßdämpfern, usw.

Es wird viel über die bevorstehende Markteinführung der G 450 X gesprochen. Freuen Sie sich auf den Tag?

Wir alle freuen uns sehr auf die Kundenpräsentation der G 450 X. Mir ist sehr bewusst: Was wir hier tun, tun wir nur für das Serienprodukt. So sehr wir unsere Arbeit auch lieben, Motorsport betreiben wir nicht nur zum Spaß! Es ist natürlich toll, wenn man Erfolg im Rennsport hat, aber die vorrangige Aufgabe ist, Motorräder zu verkaufen. Ich bin froh darüber, dass BMW Motorrad diesen Weg eingeschlagen hat. Wie wir dieses Projekt bisher voran gebracht haben, ist sehr glaubwürdig, die Resultate sprechen für sich.

Es muss ein tolles Gefühl und eine Bestätigung gewesen sein, als das Team vom diesjährigen Erzberg Hare Scramble mit solch einem guten Ergebnis zurück gekommen ist?

Absolut. An unserem jüngsten Erfolg am Erzberg lässt sich das Potential ablesen, das in diesem Bike steckt. Es ist nicht nur ein schnelles Cross-Country Gerät, sondern auch bestens geeignet für Extrem-Enduro. An dieser Stelle darf man nicht vergessen, dass wir die einzigen Viertakt-Bikes unter den Top ten hatten. Andi Lettenbichler kam als Zweiter ins Ziel, Gerhard Forster als Siebter unter 500 Startern. Alle KTM-Fahrer waren auf Zweitaktern unterwegs. Auch wenn die Werksfahrer normalerweise bei der WEC auf Viertaktern starten. Sie wussten genau, warum sie auf Zweitakter umgestiegen sind. Das ist normalerweise die bessere Wahl bei Extremenduro-Wettbewerben, weil sie leichter sind und damit über besseres Handling verfügen. Und manchmal ist es besser, über nicht so viel Leistung zu verfügen. Wir sind sehr stolz auf unser Ergebnis mit den G 450 X Viertaktern am Erzberg! Wir haben viele der weltbesten Fahrer geschlagen.

Und wie sieht ihr Terminkalender in den nächsten Wochen aus?

Wir stecken mitten in sehr arbeitsintensiven Rennwochen. Gerade waren wir beim Cross-Country-Rennen in Goldbach, dem wichtigsten dieser Serie, und jetzt freuen wir uns auf die Reise nach Wales zur nächsten Runde der WEC. Dort werden wir zum ersten Mal starten - eine große Herausforderung. Wenn der Staub des Rennens kaum verzogen ist, geht es auch schon weiter nach Frankreich zur nächsten WEC-Runde. Das ist eine extrem arbeitsreiche Zeit für uns alle, und ich hoffe, dass wir einen guten Job abliefern werden.

Wird es in nächster Zukunft weitere Extrem-Enduro-Rennen geben?

Einige. Andi Lettenbichler wird Mitte September mit der G 450 X bei der Red Bull Romaniacs am Start sein, und Gerhard Forster stellt sich Ende November der Roof of Africa. Letzteres ist ein extrem hartes Rennen, aber Gerhard ist dort in Lesotho schon einmal gefahren, war damals bester Europäer und Vierter im Gesamtklassement. Gleichzeitig beginnt dann auch der Indoor Enduro Weltcup.

Welche Ambitionen haben Sie für die nähere Zukunft?

Vor allem will ich gemeinsam mit Markus Theobald, dem Projektleiter von BMW Motorrad, dazu beitragen, die Enduro Weltmeisterschaft für BMW Motorrad zu gewinnen. Wir werden mit Nachdruck daran arbeiten, das Racebike weiter zu verbessern, damit wir den Fahrern optimales Material zur Verfügung stellen können.

Haben Sie Bedenken wegen der bevorstehenden Markteinführung der G 450 X?

Überhaupt keine. Das Produkt stimmt und wir vertrauen darauf, dass unsere Kollegen im Vertrieb und Marketing ihren Job erledigen. Eine neue Maschine auf den Markt zu bringen, ist nie einfach, vor allem angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage und steigender Sprit-Preise. Schließlich ist das ein Freizeit-Produkt, und kein Fahrzeug für den Alltag. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es genug "Freaks" gibt, die den Kick brauchen, den die G 450 X bietet!
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