Das vorgeschlagene Konzept sei zudem alles andere als effizient, erklärt der Hightech-Verband. Mobile TV-Signale (DVB-H) und das frei empfangbare Digitalfernsehen DVB-T sollen dabei gemeinsam übertragen werden. Diese „hybride Lösung“ biete nicht nur eine schlechtere Versorgung, sie sei auch teurer und gehe verschwenderisch mit dem Frequenz-Spektrum um. „Der enorme Frequenz-Hunger der öffentlich-rechtlichen Sender ließe neuen privaten Anbietern fast keinen Raum mehr“, analysiert Rohleder. „Auf Kosten der Rundfunkgebührenzahler soll hier eine Art Monopol geschaffen werden.“
Schon mehrfach hatte BITKOM die Länder aufgefordert, sich schnell auf ein praktikables Vergabeverfahren für die Frequenzen zu einigen. „Es muss in ganz Deutschland einheitliche Regeln geben“, erklärt Rohleder. Bislang sind die Vergabeverfahren von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich oder existieren noch nicht. „Die Anbieter brauchen Planungssicherheit für ihre Investitionen, damit dieser Zukunftsmarkt 2007 endlich durchstarten kann.“ Weil klare Rahmenbedingungen fehlen, gibt es in Deutschland bisher nur regional begrenzte Handy-TV-Angebote. Andere Länder sind da weiter: etwa Italien, wo mobiles Fernsehen seit Juni diesen Jahres landesweit angeboten wird.
„Wenn es gelingt, Handy-TV-Dienste zügig einzuführen, kann das ein hochinteressanter Markt werden“, sagt Rohleder. Bis 2010 dürften in Deutschland gemäß einer BITKOM-Schätzung 20 Millionen fernsehtaugliche Mobiltelefone verkauft werden. Dies entspricht einem Umsatz von sechs Milliarden Euro. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BITKOM hat gezeigt, dass sich schon heute mehr als zehn Millionen Deutsche für Handy-TV interessieren.