Die sogenannte "Jugendgarantie", die der EU-Arbeitskommissar László Andor am heutigen Mittwoch vorstellt, sieht vor, dass Jugendliche spätestens vier Monate nach Ende ihrer Ausbildung oder dem Verlust ihres Arbeitsplatzes eine neue Stelle, einen neuen Ausbildungsplatz oder einen Praktikumsplatz erhalten sollen. "Die Kommission scheint mit ihrem Latein am Ende zu sein. Wenn es keine Arbeit in den betroffenen Ländern gibt, hilft leider auch das Verordnen von Arbeitsplätzen durch die EU nicht viel. Ein Blick in ein Wirtschaftslexikon unter dem Stichwort 'Planwirtschaft' könnte hier die Realitätssinne wieder etwas schärfen."
Wie die Staaten die Garantie der EU umsetzen sollen, bleibt ihnen weitgehend selbst überlassen. "Gerade das macht den Vorschlag ja so absurd", so Traublinger. "Dass diese Länder ein Problem haben, dürfte ihnen selbst bekannt sein. Gefragt sind nun konstruktive Vorschläge, weshalb wir gerne auf unser duales Berufsausbildungssystem verweisen. Die Verzahnung von betrieblicher Ausbildung mit theoretischen Inhalten und die Ausrichtung der Lehrstellen am tatsächlichen Bedarf der Wirtschaft ist 'Best-Practice' und Garant für die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa", betont der BHT-Präsident.
Die Kommission müsse dafür sorgen, dass die Wirtschaft in diesen Ländern wieder auf die Beine kommt. Dafür müssten die Rahmenbedingungen stimmen, und nicht irgendwelche Beschäftigungsgarantien ausgesprochen werden.