Am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr war der Start für die insgesamt 3000 Teilnehmer des Radmarathons. Start und Ziel waren jeweils Nauders. Gewählt werden konnte zwischen den Strecken A – Stilfserjoch (168 km / 3300 Höhenmetern) und B - Münstertal (210 km / 2000 Höhenmetern). Das Wetter ist optimal für einen Radausflug in den Bergen, die Temperatur liegt fast schon im Kurze-Hosen-Bereich. Die Straße ist zwar noch feucht vom Regen in der Nacht, gefährlich rutschig ist es aber nicht. Vom Startpunkt in Nauders im Südtiroler Vinschgau geht es nach einem kurzen ersten Anstieg vorbei am Reschensee, lange bergab den Reschenpass bis ins Städtchen Glurns. Spätestens mit der Fahrt durch das enge, historische Stadttor über Kopfsteinpflaster sind alle Fahrer wachgerüttelt für den Beginn des traumhaften Anstiegs hinauf zum Stilfser Joch oder für die Passierung des Münstertals. Beide Strecken finden dann in Santa Maria in der Schweiz wieder zusammen, um sogleich die nächste Herausforderung – den Ofenpass – in Angriff nehmen zu können. Der Anstieg erweist sich jedoch als hinterhältig: Die Beine sind schwer und erinnern sich noch gut an die Strapazen vom Stilfser Joch. Hinzu kommt die Hitze zur Mittagszeit; passend zum Namen steigt am Ofenpass die Temperatur von Körper und Luft.
Wer glaubt, an der Passhöhe ist die Sache gelaufen, wird umgehend eines besseren belehrt: Die Abfahrt ins Engadin wird noch einmal gehörig durch einen giftigen Gegenanstieg gestört – außerdem kommt der Wind grundsätzlich von vorn. Für diejenigen, die jetzt keine gut funktionierende Gruppe um sich herum haben, werden die letzten 70 km zur Qual. Jetzt kann das Balluff Team seine ganze Stärke ausspielen: trotz unterschiedlichster Leistungsstärken innerhalb des Teams, bilden sich kleine Balluff Grüppchen, leicht zu erkennen am einheitlichen Auftritt, die in Teamwork im „belgischen Kreisel“ dem Gegenwind trotzend Richtung Martina entlang des Inn herabdonnern.
Die 420 Höhenmeter der Norbertshöhe kurz vor dem Ziel wirken angesichts der Tagesleistung wie ein Witz. Doch zum Lachen ist kaum jemand zu Mute; elf durchnummerierte Kurven winden sich so unspektakulär wie kraftraubend auf die letzte Passhöhe des Tages, bevor die erlösende Abfahrt ins Ziel folgt.
Belohnt für diese Strapazen wurde unser Team, eine deutsch-österreichische „Koproduktion“, mit dem Gewinn des 3. Platzes und der Pokalüberreichung bei der anschließenden Siegerehrung. Ohne Ausfälle fuhren alle Balluff Starter in die Wertung - ein Riesenerfolg für den sportlichen Leiter Bernd Angelmaier und Motivation genug, den Radsport bei Balluff weiter zu pflegen, zu fördern und auszubauen. Zum Beispiel sollen bei Balluff künftig regelmäßige Trainingsausfahrten angeboten werden. Auch im Ausland soll für die gute Sache geworben werden, so dass sich künftig neben den bärenstarken Kollegen aus Österreich sich auch andere Balluff Nationen dem Balluff Team anschließen können.
Autor: Bernd Angelmaier