Mit dem Einstieg chinesischer Investoren bei renommierten deutschen Zulieferern, wie Preh oder Saargummi, seien erste Schritte bereits vollzogen worden. Weitere werden folgen.
Gottschalk: "Die Strategie des "China goes global" ist bisher viel zu einseitig als Exportstrategie ausgelegt worden. Der neue Fünfjahresplan lässt erkennen, dass China eine gesamtheitliche Automobilstrategie verfolgt mit der Größe des eigenen Marktes, der Förderung eigener Marken und dem Erwerb von Fahrzeugherstellern und nun auch Zulieferern im Ausland." Der Einstieg bei Zulieferern eröffne auch neue Perspektiven und werde dafür sorgen, dass der Absatz deutscher Produkte in China keine Einbahnstraße sei.
"Die Globalisierung brauche gegenseitige Abhängigkeiten", so Gottschalk. China werde auf diese Weise integrierter Teil der internationalen Wertschöpfungskette. Ein Engagement Chinas in Deutschland könne auch für viele Zulieferer den Weg auf den chinesischen Markt erleichtern und zu einer neuen Wachstumsstrategie führen.
Weniger erfolgversprechend sei dagegen zu sehen, so die Berater, wenn die chinesische Regierung plane, eine Joint Venture-Pflicht bei Zulieferern in China einzuführen, die Komponenten für die Elektromobilität herstellen. Es werde solche Gemeinschaftsunternehmen in Zukunft geben, aber sie sollten nicht zur Pflicht werden wie bei den Herstellern in China heute. "Den Zugang zu Technologien verschafft man sich mit Wettbewerb und offenen Märkten, aber nicht mit Zwangsehen", so Gottschalk. Gesellschaftsrechtliche Reglementierungen seien das falsche Mittel, um Zugang zu Know How zu erreichen. Gerade auf dem Gebiet der Elektromobilität müsse der Wettbewerb unter selbständigen Unternehmen die Geschwindigkeit des Fortschrittes bestimmen.