Der Betrachter kann die mehr als 250.000 Gebäude des Stadtgebietes virtuell überfliegen und sich deren Nutzung, Maße und Adresse anzeigen lassen. Die Gebäude sind als einfache Klötzchenmodelle im Genauigkeitsgrad LOD 1 abgebildet. Darüber hinaus verfügt das 3D-Stadtmodell über 35 hochdetaillierte Gebäudemodelle (LOD 3). So wurden unter anderem der Dom, die romanischen Kirchen, die Hohenzollernbrücke oder das Stadion wirklichkeitsnah im Modell nachgebildet. Rund die Hälfte der LOD 3-Modelle wurde exakt ausmodelliert, die andere Hälfte verfügt über genau texturierte Fassadenflächen. Als besonderes visuelles Highlight kann das virtuelle Modell mit Luftbildern oder Karten hinterlegt werden.
Die Grundlagentechnologie für das virtuelle Köln entwickelten Wissenschaftler des Hasso Plattner Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) der Universität Potsdam. Für die Software des 3D-Modells, den realitätsnahen Eindruck sowie die Präsentationstechniken sorgte das Potsdamer Unternehmen 3D Geo GmbH, ein Spin-off des HPI. Kernelement bei der Erstellung des Modells ist die 3D Geo-Software "LandXplorer", ein Software-System zum bearbeiten umfangreicher Bestände an Geodaten. Es bietet weit reichende Funktionen zur interaktiven Komposition und Präsentation von komplexen 3D-Stadtmodellen. Darüber hinaus unterstützt es die Exploration, Editierung und Analyse der Modelle. LandXplorer ist in der Lage, große Datenmengen automatisiert zu verarbeiten und die zweidimensionale Abbildung der Wirklichkeit elegant in die dritte Dimension zu bringen. Aus zweidimensionalen Kartendaten können automatisiert Klötzchenmodelle generiert werden, auf die in einem weiteren Schritt Fassaden gelegt werden können. Die Erstellung des Kölner Stadtmodells realisierte der 3D Geo-Integrationspartner Virtualcitysystems GmbH aus Dresden, dessen Geschäftsführer Ingolf Jung für die Präsentation der DVD in die Rheinmetropole gereist war.
Das 3D-Stadtmodell erlaubt neben der Visualisierung der reinen Stadtphysis auch die Koppelung von Zusatzaufgaben daran. Aktuell ist auf der DVD eine Simulation von unterschiedlichen Hochwasserständen des Rheins integriert. Durch die Vorhersage des Flutverlaufs in Überschwemmungsgebieten können Vorbeuge- und Rettungsmaßnahmen besser koordiniert werden. Aber das Modell bietet noch weitere Potenziale: So können auch Anwendungen zum Beispiel aus dem Bereich der Stadt- und Regionalplanung, der Wirtschaftsförderung, dem Tourismus und der Immobilienwirtschaft künftig einfach an das Modell gekoppelt werden.