Die Herstellung von Asphalt basiert überwiegend auf Erfahrungswerten in der Zusammensetzung (/im Mischungsverhältnis) hinsichtlich Bindemittelgehalt, Korngrößenverteilung und Hohlraumgehalt. Durch den Einsatz von qualitativ hochwertigen dauerhaften Asphalten kann jedoch eine längere Lebensdauer erreicht werden.
Europäische Asphaltmischgut-Hersteller sind verpflichtet, ihre Mischgutsorten nach der einheitlichen Norm EN 12697 zu prüfen, um die obligatorische CE-Kennzeichnung zu erlangen. Neben statischen Prüfverfahren sind vor allem dynamische Prüfungen erforderlich, da der Asphalt in der Straßenbefestigung durch die rollenden Reifen auch dynamisch beansprucht wird.
Für diesen Zweck entwickelte Zwick ein servohydraulisches Prüfsystem, ausgestattet mit den erforderlichen Prüfwerkzeugen und der passenden Prüfsoftware.
Die Basis für das Asphaltprüfsystem ist ein neu entwickelter Lastrahmen HB 10, an dessen oberer Festtraverse der hydrostatisch gelagerte Prüfzylinder mit Servoventil und Druckspeichereinheit angebaut ist. An der Kolbenstange des Prüfzylinders ist der Kraftaufnehmer mit Beschleunigungsaufnehmer installiert. Für Versuche unter Temperatur steht eine Temperierkammer mit Kühlaggregat zur Verfügung. Die Temperaturkammer ist auf einer Schienenführung montiert und dadurch sehr schnell in die Prüfposition im Lastrahmen einzuschieben.
Die speziell für das Asphaltprüfsystem entwickelten Vorrichtungen eröffnen flexible Prüfmöglichkeiten:
• Indirekter Zugversuch (dynamischer Spalt-Zugversuch) nach DIN EN 12697-24 zur Ermittlung der Steifigkeit und Dauerhaltbarkeit
• Dynamischer Stempeleindringversuch nach DIN EN 12697-25A zur Ermittlung der permanenten Verformung und Kriecheigenschaften
• Triaxialer Druckschwellversuch nach DIN EN 12697-25B zur Ermittlung der permanenten Verformung und der Kriecheigenschaften bei Behinderung der Querdehnung
• 4-Pkt.-Biege-Wechselversuch nach DIN EN 12697-24 zur Ermittlung der dynamischen Biegesteifigkeit und Ermüdungsbeständigkeit
Als Mess- und Regelungselektronik wird die bewährte HydroWin 9610 – Profile verwendet, die eine Messdaten-Erfassungsfrequenz von 10 kHz bei einer Auflösung von 19 bit aufweist. Unter Verwendung der anwenderfreundlichen Workshop-Software mit Dynamikanalyser, Profilesoftware und Ablaufskripten werden die erforderlichen Prüfabläufe durchgeführt. Nach Übergabe der Messdaten im ASCII-Format an ein Excelprogramm erfolgt dann die normgerechte Auswertung.
Das Zwick-Asphaltprüfsystem eignet sich für die Prüfung von Asphalt hinsichtlich Verformung, Steifigkeit und Ermüdung.