"Seit einem Jahr ist es geltendes Recht, dass ausnahmslose alle Bewegungen der in Deutschland lebenden Bevölkerung im Internet gespeichert werden, so dass sich der Staat im nachhinein ein genaues Bild darüber verschaffen kann. Wer eine Website aufruft, Musik downloadet, eine Mail schreibt, an einem Chat teilnimmt, in einem Forum postet, über das Netz telefoniert, eine Online-Bestellung abschickt, eine Suchanfrage startet - alles wird haarklein und personenbezogen aufgezeichnet. Viele Millionen Deutsche, für die das Internet zum Alltag geworden ist, sind betroffen - und täglich werden es mehr", umreißt Datenexperte Steffen Rühl die Tragweite des Gesetzes zur Vorratsdatenspeicherung.
Vor gut einem Jahr ist yasni als Europas erste Personen-Suchmaschine an den Start gegangen. Unter www.yasni.de kann jeder Bürger und jede Bürgerin herausfinden, was das Netz über ihn bzw. sie weiß - aber ausschließlich nur Informationen, die öffentlich im Internet verfügbar sind. "Wer zum ersten Mal seinen eigenen Namen bei yasni eingibt, ist oftmals verwundert, welche persönlichen Daten und Bilder für jedermann sichtbar im Netz liegen. Das reicht von der Adresse im Online-Telefonbuch über die Kontoverbindung von einem eBay-Verkauf, die Lieblingsbücher aus der Amazon-Geschenkliste und den bei last.fm hinterlegten Musikgeschmack. Oft findet man auch Partybilder, die ein anderer ins Netz gestellt hat, von denen man gar nicht wusste", nennt Steffen Rühl typische Beispiele für häufig unliebsame Überraschungen.