Zur Verbesserung der Belastbarkeit, Haltbarkeit und Verarbeitbarkeit wird industrielles Gummi mit einer Vielzahl von Zusatzstoffen unter anderem auch für die sogenannte Vernetzung versetzt. Erst durch die Vernetzung wird Kautschuk zu Gummi und bekommt seine elastischen Eigenschaften. Im Durchschnitt besteht so eine Mischung aus 10 bis 20 Komponenten. Zwischen dieser Gummimischung und dem Fertigprodukt „Reifen“ liegt der Fertigungsschritt „Formgebung“, in dem der Reifenrohling zum gummielastischen, formstabilen Festkörper aufgebläht wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die Bestimmung des aktuellen Materialzustandes sehr schwierig. In der Regel ist dazu eine zerstörende Prüfung erforderlich. Das Optimum in der Industrie wäre, wenn der Mitarbeiter zu jeder Zeit, an jeder Stelle im Vulkanisationsprozess über den Zustand des Materials informiert ist und die Auswirkungen von Veränderungen im Prozess genauesten einschätzen kann.
Solche Simulationsprogramme existieren bereits, an geeigneten zerstörungsfreien und einfach zu handhabenden Messsystemen zur Lieferung von Bezugsdaten mangelt es jedoch. CAS möchte in seinem Vorhaben innerhalb von 2 Jahren ein berührungslos arbeitendes Messsystem entwickeln, konzipieren und erproben. Dieses System wird durch den neuen verfahrenstechnisch optimierten und überwachten Herstellungsprozess zur Steigerung der Produktqualität beitragen und langfristig zur Kostenreduzierung führen. Das neu entwickelte Prüf- und Messsystem von CAS soll im PKW- und LKW-Reifenmarkt zur Anwendung kommen.
„Ein derartiges Prüfverfahren wird bisher in der Reifenindustrie industriell noch nicht eingesetzt. Mit diesem Vorhaben würde CAS ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal erlangen“, so Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer GmbH (WTSH) bei der Förderbescheidübergabe.
Die Firma CAS entwickelt, produziert und vermarktet seit 1987 Prozessregelungs- und Prozessoptimierungssysteme für die Kautschuk/Gummi und Kunststoff verarbeitende Industrie. CAS plant, durch das Projekt neun hoch qualifizierte neue Arbeitsplätze im Unternehmen zu schaffen. Die bestehenden Arbeitsplätze werden durch das Vorhaben nachhaltig gesichert.
Hinweis für die Redaktionen:
Sie sind herzlich eingeladen, an der Förderbescheidübergabe teilzunehmen am 07.12.2009 um 10.30 Uhr bei CAS Computerunterstützte Automatisierungssysteme GmbH & Co. KG, Borsigstr. 29, 21465 Reinbek.
Das Zukunftsprogramm Wirtschaft wird aus
dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
In der Förderperiode 2007-2013 bildet das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein das Dach für die Zukunftsprogramme Wirtschaft, Arbeit, ländlicher Raum und Fischerei.
Das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein mit seinem Fördervolumen von 1,4 Milliarden Euro steht für mehr Wirtschaft und Beschäftigung, für mehr Innovationen und Lebensqualität in Schleswig-Holstein.