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Kaltplasma-Aerosol (CAP-A) statt klassischer Pilzmedikamente: Studie zeigt vollständige Heilung bei Hautpilzinfektion des Pferdes

Pilzbehandlung bei Pferden wird dank neuer Fallstudie ohne den Einsatz klassischer Medikamente möglich und verspricht Chancen für die Humanmedizin.

(PresseBox) (Bückeburg, )
Pilzinfektionen, die auch Dermatomykosen genannt werden, stellen bei Pferden häufige Hauterkrankungen dar. Diese treten insbesondere bei jungen oder immungeschwächten Tieren auf. Erkennbar ist eine Dermatomykose an akut auftretenden Hautveränderungen wie kleinen Knoten, schuppigen und verkrusteten Hautstellen oder blutigen Scheuerstellen im Hals-, Kopf- oder auch im gesamten Rumpfbereich. Unbehandelt kann sich die Pilzinfektion beim betroffenen Pferd nicht nur rasant ausbreiten, sondern auch eine Ansteckung weiterer Tiere nach sich ziehen.

Traditionellerweise setzen Veterinärmediziner zur Behandlung der Pilzerkrankung auf sogenannte Antimykotika, die je nach Schwere des Befalls – über mehrere Wochen als lokale oder systematische Therapeutika verabreicht werden. Zwar können die verabreichten Antimykotika die Pilzinfektion bei Pferden eindämmen, bringen aber auch mögliche Nebenwirkungen mit sich: Bei der Behandlung mit Antimykotika können Hautreizungen bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Das größte Problem für die Allgemeinheit stellt jedoch wie in der Humanmedizin das Risiko einer Resistenzbildung dar.

Hygienekonzepte neu überdenken: Kaltplasma-Aerosol zur Behandlung von Pilzinfektionen bei Pferden

Eine Alternative und zugleich ein innovativer Ansatz zur Behandlung von Dermatophytosen bei Pferden wurde im Fachjournal Frontiers in Veterinary Science (Journal Citation Reports 2024: Impact Factor 2.9, Q1-Kategorie Veterinary Sciences) als Fallstudie veröffentlicht. Unter der veterinärmedizinischen Leitung von Sandra Kurras, Dr. Marc Koene und Prof. Derek Knottenbelt (UK) wurde in Zusammenarbeit mit der WK‑MedTec GmbH mit Sitz in Bückeburg die Wirksamkeit von kaltem atmosphärischem Plasma-Aerosol (engl. Cold Atmospheric Plasma-Aerosol, kurz CAP-A) zur Behandlung von Dermatomykosen bei Pferden untersucht.

Die angewandte Therapie basiert auf der Kaltplasma Aerosol (CAP-A)-Technik, einer Mischung aus Kaltplasma, einem ionisierten Gas und vernebeltem Wasser. Hierbei handelt es sich um ein innovatives Gerät für den stationären und mobilen Einsatz in Tierarztpraxen und -kliniken. Das CAP-A entfaltet im Kontakt mit der Haut seinen einzigartigen Wirkungsmechanismus: CAP-A inaktiviert Bakterien auf der Hautoberfläche, ohne die erwünschten und gesunden Bakterien des körpereigenen Mikrobioms zu schädigen. Dank der dreidimensionalen Anwendung ist es möglich, ohne direkten Kontakt auch schwer zugängliche oder sensible Hautbereiche zu erreichen, was den Stresslevel des Tiers reduziert und damit eine erleichterte und effektive Behandlung garantiert.

Im beschriebenen Fall der Studie erfolgte die berührungslose Behandlung mit Hilfe des Geräts PLASMO®VET bei einem zwei Jahre alten Westfalenhengst mit mikrobiologisch gesicherter Pilzerkrankung über einen Zeitraum von zwölf Tagen. Neben einer fotografischen Dokumentation entnahmen die Wissenschaftler vor und nach dem Behandlungszeitraum mikrobiologische Proben, um die Wirksamkeit zu belegen. 

 Bereits nach Abschluss der Therapie waren alle relevanten Pilznachweise negativ und die normale Hautflora zeigte Anzeichen eines gesunden Mikrobioms. Während der gesamten Behandlungsdauer zeigte das Pferd keinerlei Anzeichen von lokalen oder systematischen Nebenwirkungen, blieb durchgehend schmerz- und symptomfrei und benötigte keinerlei medikamentöse Unterstützung. Im Vergleich zu herkömmlichen Therapieansätzen verspricht das neue Verfahren, die Behandlungsdauer von einigen Monaten auf einige Wochen zu verkürzen.

Die CAP-A-Therapie als vielversprechende medikationslose Behandlungsoption

„Diese Fallstudie liefert signifikante Hinweise auf eine wirksame und dringend benötigte Alternative zu klassischen Antimykotika“, erklärt Sandra Kurras die Vorteile der Behandlungsmethode. Auch Timon Schorling, Geschäftsführer der WK-MedTec GmbH, betont die Bedeutsamkeit der Ergebnisse. „Sie zeigt eindrucksvoll das Potenzial der von uns erforschten CAP-A-Technologie. Die Ergebnisse bestätigen unsere Erfahrungen aus der Humanmedizin. Wir freuen uns sehr, mit PLASMO®VET nun ein spezialisiertes Konzept für die Veterinärmedizin anbieten zu können.“ Die Veröffentlichung gilt somit als wichtiger wissenschaftlicher Meilenstein und könnte mittelfristig neue Standards in der dermatologischen Tiermedizin setzen. Multizentrische Folgeuntersuchungen mit größeren Fallzahlen und längeren Beobachtungszeiträumen sind bereits in Planung.

Über die Tieklinik Lüsche GmbH

Die Tierklinik Lüsche wurde im Jahr 2000 im Zentrum des Oldenburger Pferdezuchtgebiets gegründet und zählt heute zu den führenden Pferdekliniken Europas. Unter der Leitung von Dr. Marc Koene vereint die Klinik modernste Diagnostik, spezialisierte Fachabteilungen und ein internationales Team von über 130 Mitarbeitenden. Mit ihrer umfassenden Infrastruktur bietet sie Spitzenmedizin für Pferde in allen Disziplinen – von Sport bis Zucht. Ihr Leitmotiv: „It’s all about the horse.“

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WK-MedTec GmbH

Die WK‑MedTec GmbH ist ein familiengeführtes Medizintechnikunternehmen mit Sitz in Südniedersachsen. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Produkte auf Basis einer eigenen, patentierten Kaltplasma-Aerosol-Technologie (Cold Atmospheric Plasma-Aerosol, CAP-A). Ziel ist es, Hygiene neu zu denken und eine Plattform für kontaktlose, wirksame und umweltfreundliche Desinfektion zu schaffen – sowohl in der Medizin als auch in industriellen Anwendungsbereichen. Aktuelle Themenschwerpunkte sind die Entwicklung innovativer Therapieansätze für geschädigte Haut und Wunden in der Human- und Veterinärmedizin.

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