Jan Tøpholm und sein Team wurden in der Kategorie "Industrie" für ihre Erfindung einer computergestützten Methode zur Herstellung individuell angepasster, komfortabler Hörgeräte nominiert.
CAMISHA - ein Patent für mehr Präzision und Tragekomfort
CAMISHA (Computer-Aided Manufacturing of Individual Shells for Hearing Aids) ist eine vom Widex-Stammhaus in Dänemark patentierte, computergestützte Herstellungsmethode zur Produktion individueller Schalen für Hörsysteme, die auf Lasertechnik und einem stereolithografischen Verfahren basiert.
Ein Laserscanner erfasst die Größe, Form und Krümmung des Ohrabdrucks. Die Daten werden von einem Computer, der mit spezieller, von Widex entwickelter Software ausgestattet ist, aufbereitet. Der Computer simuliert ein exaktes 3-D-Modell des Gehörgangs und der Ohrmuschel. Auf Basis dieser Daten wird eine virtuelle Hörgeräte-Schale modelliert und optimiert. Die Daten werden an die stereolithografische Produktionsmaschine weitergeleitet, welche die Kunststoffschalen aus einem flüssigen photoplastischen Acryl aufbaut. So entsprechen neben der äußeren Form auch die Innenform, die Schalendicke sowie Art und Lage der Belüftungskanäle exakt den individuellen Erfordernissen des Hörgeräte-Trägers. Die Hörgeräte-Schalen können überdies kleiner, diskreter und mit hohem Tragekomfort hergestellt und die elektronischen Bauteile präzise platziert werden.
Jan Tøpholm stellt die Bedeutung der Entwicklung für die Hörgeräte-Herstellung heraus: "Die Hörsystem-Industrie ist eine vom Wettbewerb geprägte, hochtechnologische Branche, die erfordert, dass man immer in der Lage ist, seine Entwicklungsfähigkeit zu bewahren und zu stärken. Ich bin sehr stolz auf diese Auszeichnung, die unser Innovationsvermögen demonstriert und dazu beiträgt, unsere technologische Führungsposition zu festigen. Die CAMISHA-Technologie hat die Herstellungsweise von Im-Ohr-Hörgeräten revolutioniert und macht für Hörsystem-Träger auf der ganzen Welt einen großen Unterschied."
Führende Technologie-Entwicklungen
Widex steht seit fünf Jahrzehnten an der Spitze der Hörgeräte-Entwicklung und ist bekannt für seine technologischen Fortschritte ‒ wie einst die Entwicklung des ersten volldigitalen Hörsystems oder jüngst die Erfindung der bahnbrechenden Funktechnologie WidexLink, die die drahtlose Anbindung von TV, Stereoanlage, MP3-Player, Mobil- oder Festnetztelefon direkt an die Hörsysteme ermöglicht. Die Nominierung für den European Inventor Award bekräftigt die Innovationstärke von Widex, die weltweit mehr als 150 Patente hält.
Peter David Schaade, geschäftsführender Gesellschafter der Widex Hörgeräte GmbH in Deutschland, betont: "Wir freuen uns sehr über die verdiente Nominierung von Jan Tøpholm und seinem Team. Die dänischen Kollegen arbeiten mit unglaublicher Präzision an technologischen Erfindungen, die ihrer Zeit voraus sind und immer wieder Meilensteine in der Hörgeräte-Entwicklung darstellen. Schon oft haben Neuentwicklungen von Widex die ganze Branche in Staunen versetzt und Menschen mit Hörminderung zu mehr Lebensqualität verholfen."
Der European Inventor Award
Seit dem Jahr 2006 vergibt das Europäische Patentamt jährlich den Europäischen Erfinderpreis in Kooperation mit der Europäischen Kommission und dem Land, das die EU-Ratspräsidentschaft inne hat - in diesem Jahr Dänemark. Der Preis zeichnet Erfinder aus, die mit ihren bahnbrechenden Arbeiten Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit geben und so zu Fortschritt und Wohlstand beitragen. Der Europäische Erfinderpreis wird in den fünf Kategorien "Industrie", "Forschung", "KMU", "Außereuropäische Staaten" sowie "Lebenswerk" vergeben.
Nominierungen können von der Öffentlichkeit sowie von den Patentprüfern des Europäischen Patentamts und der nationalen Patentämter Europas eingereicht werden. Die Nominierten und dann die Preisträger werden von der international hochkarätig besetzen Jury ausgewählt, die sich aus führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Medien, Wissenschaft, der akademischen Welt und der Forschung zusammensetzt.
Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter www.widex-hoergeraete.de/... und www.widex.com/en/newsroom/ sowie www.epo.org
Über das Europäische Patentamt:
Das Europäische Patentamt (EPA) mit Sitz in München und Büros in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien ist mit fast 7.000 Mitarbeitern eine der größten europäischen Institutionen. Das EPA wurde mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen den Staaten Europas auf dem Gebiet des Erfinderschutzes zu stärken. Das zentral ausgerichtete Verfahren der Patenterteilung ermöglicht Erfindern Patentschutz in den 38 Mitgliedsstaaten der Europäischen Patentorganisation. Das EPA ist die weltweit führende Behörde für Patentinformationen und Patentrecherche. Im Jahr 2011 verzeichnete das EPA eine neue Rekordzahl von 244.000 Patentanmeldungen und erteilte 62.115 europäische Patente.