Ziel dieses Projektes war primär die Erfassung aller Kirchturmuhren in Mecklenburg inklusiver der Dokumentation. Eine Mammutaufgabe, die sich insgesamt über vier Jahre erstreckte. „Die Organisation eines Besichtigungstermins war oft schon eine zeitraubende Aufgabe“, denkt Dikow an die Anfänge der Projektarbeit zurück. Auch die Erfassung vor Ort war oft eine Herausforderung. Dikow: „Der Aufstieg auf manchen Turm war wirklich lebensgefährlich.“
Parallel zur Erfassung galt es, das Projekt „Kirchturmuhren in Not“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um somit finanzielle Mittel für konkrete Projekte einzuwerben. Das erfolgt durch jährlich organisierte Benefizkonzerte, durch den Verkauf von Motivuhren und seit September 2017 auch durch eine Wanderausstellung. Diese Ausstellung konnte nur aufgrund des enormen Engagements der WEMAG realisiert werden. Sie dokumentiert an verschiedenen Orten des Landes nicht nur anschaulich die Arbeit der Erfassung und Rekonstruktion von Kirchturmuhrwerken in Mecklenburg, sondern erläutert auch deren historischen Hintergrund.
„Die Kirchturmuhren sind Gradmesser des technischen Fortschritts und schreiben Zeitgeschichte, die wir für die nächsten Generationen bewahren wollen. Deshalb unterstützen wir den 1. Mecklenburger Uhrenclub bei seinem Vorhaben, die Uhren in den Kirchtürmen unserer Region zu restaurieren und damit zu erhalten“, sagte WEMAG-Vorstandsmitglied Caspar Baumgart anlässlich der Ausstellungseröffnung in der Marienplatz-Galerie in Schwerin.
Blickfang der Ausstellung ist ein originales Kirchturmuhrwerk von F.A. Bayes aus Hildesheim, Baujahr 1906. Es handelt sich hier um eine Leihgabe des Turmuhrenmuseums Seehausen/Altmark. Dieses voll funktionsfähige Exponat bietet einen verständlichen Einblick in die Funktionalität eines Uhrwerks. Außerdem wird - dank der Unterstützung durch die Stiftung Mecklenburg - in einer begleitenden Broschüre die Arbeit der Initiative von den historischen Ursprüngen bis hin zur konzeptionellen Erfassung und fachlichen Einordnung in Bild und Text dargestellt.
Die Ausstellung wird bis zum 21. Oktober 2017 in der Schweriner Marienplatz Galerie gezeigt und ist anschließend bis Jahresende in der Kirche St. Nikolai in Wismar zu sehen.