Lösungen mit Smart Card und Kartenleser sind wohl die bekanntesten unter den elektronischen Signaturen. Daneben gibt es jedoch weitere, erfolgreiche Verfahren wie die Erfassung handschriftlicher Unterschriften auf Pen-Pads. Solche fortgeschrittenen elektronischen Signaturen kombinieren biometrische und kryptografische Verfahren, gewährleisten Authentizität und Integrität des übermittelten Dokuments und sind damit von der Beweiskraft her ausreichend für einen Großteil der handelsüblichen Geschäftsvorfälle.
Dass gerade die große Bandbreite an Verfahren und Einsatzmöglichkeiten für eine inzwischen hohe Praxisdurchdringung der elektronischen Signatur sorgt, zeigte nachdrücklich der zweite Informationstag von VOI und TeleTrust. In den dort vorgestellten Anwendungen ging es u.a. um Szenarien, bei denen sowohl Signaturkarten wie Unterschriften-Pads zum Einsatz kommen. Themen waren dabei die Anforderungen an Sicherheit und Beweiswert, Ziele von Projekten zur elektronischen Unterschrift und die Gestaltung damit verbundener elektronischer Prozesse.
Harald Zeirzer von der Salzburg AG (Österreich) und Gilbert Mohr von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein demonstrierten in ihren Praxisberichten eindrucksvoll, wie sich der Einsatz qualifizierter elektronischer Signaturen auch explizit rechnet. Auf großes Interesse stieß auch der Vortrag von Ulf Leichsenring, Lufthansa Systems, der über seine Erfahrungen von Grenzen im praktischen Einsatz qualifizierter elektronischer Signaturen über Länder- und Firmengrenzen hinweg berichtete.
Der Informationstag bot zudem einen Blick auf denkbare zu-künftige Entwicklungen im Bereich der elektronischen Signatur. So stellte Enrico Entschew von der Bundesdruckerei GmbH ein Verfahren der schnellen elektronischen Signatur mit so genannten Ad hoc-Zertifikaten vor, mittels dessen der neue Personalausweis schon ab 2012 für beschleunigte digitale Geschäftsprozesse sorgen könnte.
Der VOI widmet sich dem Themenkomplex bereits seit 2004, dem Gründungsjahr des VOI-Competence Centers Elektronische Signaturen. Übergreifendes Ziel ist es dabei, Deutschland zu mehr Wirtschaftlichkeit zu führen, in dem die Akzeptanz für die elektronische Signatur und damit der Austausch von beweissicheren Dokumenten auf elektronischem Wege gefördert wird. Zu den Aktivitäten gehört auch die erfolgreiche Kooperation mit dem IT-Sicherheitsverband TeleTrusT Deutschland e.V. Dieser wurde 1989 gegründet, um verlässliche Rahmenbedingungen für den vertrauenswürdigen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik zu schaffen.
Bereits im letzten Jahr hatten VOI und TeleTrust auf ihrem ersten Informationstag „Elektronische Signatur“ Experten aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung zusammengebracht, die dort die Situation der elektronischen Signatur in Deutschland erörterten. In diesem Jahr nun stand die Frage des konkreten Anwendernutzens im Mittelpunkt. Deutlich sichtbar wurde unter anderem, wie wichtig es ist, die individuellen Anwendungsbedürfnisse einzuordnen und im Hinblick darauf die richtige Lösung zu finden u.v.m.
Ein ausführlicher Nachbericht des Informationstages „Elektronische Signatur“ steht unter http://www.teletrust.de/... zur Verfügung. Dort können auch die Folien nahezu aller Referenten der aktuellen sowie der Vorjahresveranstaltung heruntergeladen werden. Aufgrund des großen Erfolges ist der Informationstag auch für das kommende Jahr geplant; das VOI-Competence Center Elektronische Signaturen wird zudem auf der CEBIT im Zuge des VOI-Forums wieder aktuell über das Thema informieren.