Viele mittelständische und große Einzelhändler würden bei der geplanten Unternehmenssteuerreform draufzahlen, so Genth. „Wir sehen hier deutlichen Nachbesserungsbedarf und werden nicht locker lassen“, sagte der künftige Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE). Der Handel habe noch die Mehrwertsteuererhöhung zu verkraften und von der aufkeimenden Gesamtkonjunktur als letztes Glied in der Kette noch nicht viel gespürt.
Mit „einer klaren und geraden Linie“ will Genth den Verband führen. Als Dachverband sieht er den HDE als Partner der Einzelhandelsorganisationen in den Regionen und Ländern. Über 90 Prozent der Themen, die in Berlin und in Brüssel auf der Tagesordnung sind, betreffen sowohl den Mittelstand als auch die Großbetriebe, so Genth: „Insofern sehe ich keine Diskrepanz zwischen den zu vertretenden Interessen.“
Vielmehr weist er darauf hin, dass der Einzelhandel vor Ort durch die „gelebte Partnerschaft“ zwischen Unternehmen aller Größenklassen gekennzeichnet sei. „Was wäre beispielsweise eine Fußgängerzone ohne die Vielfalt der inhabergeführten Fachgeschäfte neben den namhaften Filialen.“ Beides gehöre zusammen.
Die strukturellen Veränderungen in der Handelslandschaft würden sich weiter fortsetzen, und diese müssten sich auch in der Struktur der Verbände widerspiegeln.
Die vorhandenen Kräfte müssten noch stärker gebündelt werden, so Genth gegenüber dem handelsjournal. Von den im Verband beschlossenen Strukturveränderungen verspricht er sich eine Stärkung der Interessenvertretung, sowohl vor Ort, als auch in Berlin und Brüssel.