Die Zeiten, als Repower mit Knappheiten bei Zulieferern fertig werden musste, sind laut Tanti vorbei: "Die Übernahme wird das ändern, denn wir stellen sämtliche Komponenten zum Bau von Windkraftanlagen selbst her." Bleiben wird die Marke Repower. Tanti: "Weil Repower eine starke Marke ist, verfolgen wir für Suzlon und Repower eine Zwei-Marken-Strategie. Die Marke Repower bleibt erhalten. Das Unternehmen Repower ist an der deutschen Börse gelistet, was dem Vorstand eine hohe Handlungsfreiheit gibt. Das soll auch so bleiben." Die meisten der angekündigten Tausende neuen Arbeitsplätze werden laut Tanti im Ausland entstehen. Verlagern sollen sich, so der Suzlon-Chef, die Umsätze: "Zurzeit machen wir 40 Prozent unseres Umsatzes in Indien, 60 Prozent im Ausland. In Zukunft wollen wir jeweils 25 Prozent in Indien, Europa, China und den USA machen. Europa erzeugt heute die meiste Windenergie, und das wird auch in zehn Jahren noch so sein. Allerdings wächst der Markt nicht mehr so stark. In den USA wächst die Nachfrage am stärksten, es folgen China an zweiter und Indien an dritter Stelle." In andere Technologien für erneuerbare Energien will der Konzern vorerst nicht investieren. Tanti: "Nicht in den kommenden fünf Jahren, denn wir sehen ein großes, weltweites Wachstum der Windenergie, und wir wollen ein immer größeres Stück von diesem Kuchen. Damit haben wir erst einmal genug zu tun."
In dem Interview lobt Tanti den Standort Deutschland. In der Windenergie sei Deutschland weltweit führend und daran werde sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern. "In Deutschland finden sich extrem gut ausgebildete und erfahrene Windenergieexperten. Auf diese Experten ist Suzlon angewiesen, denn wir wollen schon bald zu den drei führenden Anbietern von Windkraftanlagen gehören." Deshalb spielten die höheren Löhne der Deutschen keine Rolle: "Löhne sind nicht wichtig, die Kompetenz ist wichtig. Unsere Investitionen in Deutschland sind jeden Cent wert." Suzlon werde in Deutschland und Europa aber nicht nur forschen und entwickeln, sondern auch produzieren. "Die Windanlagen sind viel zu groß, um von Indien oder China aus in die ganze Welt verschickt zu werden. Das geht allenfalls mit bestimmten Komponenten der Anlagen."