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E.On-Chef Bernotat fordert Unterstützung der Politik

Warnung vor Re-Nationalisierung in Europas Energiesektor / Strompreise sind am Markt orientiert / Europäische Strombörse in Paris befürwortet

(PresseBox) (Düsseldorf, )
E.On-Chef Wulf Bernotat warnt im Gespräch mit der WirtschaftsWoche vor einem zunehmenden Staatseinfluss in Europas Energiesektor. Von der Bundesregierung fordert er in dem Zusammenhang Unterstützung. "Es gibt einen Trend zur Re-Nationalisierung unserer Branche", sagt Bernotat der WirtschaftsWoche. Rückenwind aus Berlin sei eine Möglichkeit, "in Europa Waffengleichheit herzustellen." Dies "kann das ausnahmsweise sinnvoll sein", sagt Bernotat der WirtschaftsWoche. Zu der von Frankreichs Staatspräsident Nicholas Sarkozy geförderten Fusion der französischen Energiekonzerne Gaz de France und Suez – an dem Gesamtunternehmen wird der französische Staat 36 Prozent halten – sagt Bernotat: "Das sind keine besonders positiven Schritte für den Wettbewerb in Europa. Wir haben in unserer Branche in Europa ohnehin mehr staatliche Unternehmen als private. Reinrassige private Unternehmen gibt es nur wenige: E.On und Centrica in Großbritannien zählen dazu oder Iberdrola in Spanien. Aber das war es dann auch schon", sagt Bernotat.

Diese Sonderrolle von E.On komme in der öffentlichen Wahrnehmung zu kurz: "Wir werden manchmal nicht als normales Unternehmen wahrgenommen, obwohl wir es sind", sagt Bernotat der WirtschaftsWoche. "Der Begriff Versorger ist irreführend, der bringt uns in die Nähe einer Verwaltung. Das sind wir aber nicht. Wir müssen uns an den Regeln des internationalen Kapitalmarktes orientieren und nicht am öffentlichen Recht. Wir müssen eine angemessene Rendite erwirtschaften."

Bernotat wehrt sich im WirtschaftsWoche-Gespräch gegen Kritik an den hohen Strompreisen. "Es macht keinen Spaß als Abzocker tituliert zu werden", sagt Bernotat. "Im Ranking der Rendite deutscher Unternehmen stehen wir auf Platz 78 in Deutschland. Wir erzielen also keine Überrenditen oder Übergewinne." Zudem sei die Annahme falsch, in der liberalisierten Energiebranche müssten die Strompreise automatisch sinken: "Der Staat hat die Dividende der Deregulierung abgeschöpft", sagt Bernotat. "Die Politik wollte marktwirtschaftliche Verhältnisse und die haben wir heute. Wir orientieren unsere Preise am Markt. Wir haben in Deutschland intensiven Wettbewerb, weit mehr als in Italien, Spanien und vor allem in Frankreich. Wir werden weit mehr Wechselbereitschaft bei den Kunden erleben", sagt Bernotat.

Bernotat fordert auch die Schaffung einer großen europäischen Strombörse: "Ich hätte nichts dagegen, wenn die Leipziger Strombörse mit der Pariser Börse fusionieren würde und eine neue Börse für Zentraleuropa zum Beispiel in Paris entstehen würde", sagt Bernotat. "Dann wären die deutschen Energieunternehmen auch aus dem mit nichts zu begründenden Verdacht heraus, die Börse in Leipzig zu manipulieren."

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