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FFP2-Sicherheit „made in Saxony“ contra Billigpreise aus China

So geht Maskenqualität sächsisch!

(PresseBox) (Chemnitz, )
Sächsische Mittelständler kämpfen mit Innovation und Know-how im Bereich der FFP2-Masken gegen minderwertige Qualität aus Asien

„Den Mittelständlern wurden von der Bundesregierung viele Millionen für die Entwicklung von textiler Schutzausrüstung in der Pandemie versprochen. Doch angekommen ist bei den Textilern in Sachsen bis jetzt nichts“, stellt Dr.-Ing. Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. (vti), enttäuscht fest. Während die deutschen Bürger in den Apotheken nach wie vor Masken aus China mit teilweise fragwürdigen Kennzeichnungen auf die Gutscheine der Bundesregierung erhalten, werden für die Qualitätsmasken „made in Germany“ internationale Vertriebswege aufgebaut.

Sächsische Textilunternehmen aus dem vti-Verbandsgebiet, die den Aufrufen der Regierung zur Produktion von Schutzausrüstung im Frühjahr 2020 mit Euphorie, viel Enthusiasmus, hohen Investitions- und Entwicklungskosten gefolgt sind und den Versprechungen vertraut haben, sind bei der Förderung leer ausgegangen.

Aber zu den Fakten und einem Beispiel aus Sachsen. Das weltweit agierende Unternehmen Norafin Industries (Germany) GmbH (Norafin) ist fest im Erzgebirge verwurzelt und führt die regionale Tradition der Textil- und Vliesstoffindustrie fort. Innovationen von der Idee bis zur Markteinführung werden bei dem Hersteller hochwertiger Materialkonstruktionen, technischer Spezial-Vliesstoffe und Composites seit jeher großgeschrieben. Norafin bedient dabei hauptsächlich weltweit industrielle Märkte sowie den Endkundenmarkt über einen Online-Shop und den direkten Werksverkauf. 

Als die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 in Deutschland ankam und der Bedarf an Masken sprunghaft anstieg, legte man sofort pragmatisch los, so wie man es im Erzgebirge kennt. Innerhalb von wenigen Wochen entstand ein neuer Produktionszweig bei Norafin. Einen hochmodernen, mit Ultraschall längsverschweißten Vliesstoff fuhr man morgens zu 16 Heimarbeiterinnen im Umfeld; die Frauen nähten die Bändchen an und abends wurden die fertigen Mund-Nasen-Masken „B2 Raffung“ wieder abgeholt.

Nach einem Treffen im April 2020 in Berlin, zu dem das Bundeswirtschaftsministerium auch Norafin-Geschäftsführer André Lang eingeladen hatte, ging die Entwicklung einer FFP2-Maske richtig los. Die Verheißungen und der Wille zu helfen, beflügelten die Textiler. Eine angepasste Förderrichtlinie versprach notwendige FuE-Investitionen in die Produktion deutscher Schutzbekleidung schnell zu ermöglichen. Das deutsche Gesundheitswesen sollte diese abnehmen. Gleichzeitig wollte die Regierung damit das nationale Pandemielager befüllen. Der Vliesstoffspezialist Norafin fand sich mit dem Anlagenbauer XENON Automatisierungstechnik GmbH aus Dresden zusammen. Beide Unternehmen entwickelten eine High-Tech-Maskenproduktionsanlage, die zertifizierte FFP2-Masken vollautomatisiert, ohne manuelle Arbeitsschritte produziert. Ab Juni waren 20.000 Alltagsmasken „Nora LIGHT“ pro Woche mit der ersten Pilot-Anlage möglich. Mittlerweile ist bereits der Nachfolgetyp mit einer Kapazität von 250.000 Masken pro Woche in Betrieb.

Die zertifizierte FFP2 Maske „Nora F“ filtert mindestens 94 Prozent der Partikel und Aerosole größer als 0,6 µm. Damit minimiert sie für den Träger und sein Gegenüber das Corona-Infektionsrisiko im geforderten Standard. Die Masken werden ausschließlich in Sachsen auf sächsischen Maschinen und mit in Deutschland gekauften Rohstoffen hergestellt. Die Maske besteht aus vier Schichten Spezialvliesstoff. Die Außenlage (100 Prozent PET) sorgt für Stabilität und eine erste Filterung von Staub, die doppelte Mittellage (100 Prozent Polypropylen) sichert die Filtration der Aerosole ab und die Innenlage (ebenfalls 100 Prozent PET) transportiert die Feuchtigkeit der Atemluft nach außen. So gibt es keine Probleme beim Atmen. 

Diese Masken können auch in der industriellen Anwendung in rauen Arbeitsumgebungen für den sicheren Arbeitsschutz im Umgang mit Glasfasern, Metall, diversen Kunststoffen und Ölnebel sorgen.

Die nächste Innovationsstufe der „Nora F“ ist mit drei Schwerpunkten bereits fest geplant. Dabei stehen die Nachhaltigkeit mit recyclingfähigen und kompostierbaren Materialien, die antivirale und bakterielle Funktionalität sowie der Tragekomfort im Blickpunkt des Entwicklungsteams um Marc Jolly, Head of R&D und Johannes Loos, Business Unit Manager bei Norafin.

Die Herausforderung der Zertifizierung mit dem CE-Kennzeichen als FFP2-Maske wurde schließlich in der Türkei bei einem unabhängigen Prüfinstitut mit Erfolg gemeistert. TÜV und Dekra in Deutschland hatten für das Thema keine Kapazität; Zertifizierungsstellen in anderen europäischen Ländern behandelten inländische Unternehmen bevorzugt. Noch vor Weihnachten 2020 lief dann die Produktion und der Verkauf auch über den neu eingerichteten Online-Shop www.mein-vlies.de an.

André Lang und sein Team sind hochmotiviert an die Entwicklung und Herstellung der Masken gegangen, haben viele Zusatzschichten mit den XENON-Ingenieuren für die Maske „made in Saxony“ aufgebracht und jeweils hohe sechsstellige Summen investiert. Umso enttäuschter war das Team als der Ablehnungsbescheid für die Förderung der sächsischen Maskenproduktion vom Bundeswirtschaftsministerium einen Tag vor Weihnachten im Erzgebirge ankam.

„Deutsche Produkte aus deutschen Anlagen, mit deutscher Technologie und textilem Verfahrens-Know-how, das weltweit gefragt ist, hat in der deutschen Politik einfach nicht den Stellenwert wie die schnellen zollfreien Importe aus China. Diese Masken, die nebenbei eine hohe CO2-Belastung durch die langen Transportwege darstellen, werden zu einem vermeintlich niedrigen Preis eingekauft, sind oft von minderwertiger Qualität und bieten nicht die notwendige Sicherheit.“, resümiert André Lang seine Erfahrungen zur Versorgungsstrategie des Bundes und auch der Sächsischen Landesregierung. Norafin geht daher jetzt auch eigene internationale Vertriebswege.

Dr.-Ing. Jenz Otto vom vti plant für die Unterstützung der Vertriebsaktivitäten der Unternehmen aus dem Verband auch in diesem Jahr wieder eine Präsentationsveranstaltung mit Anwendern textiler Gesundheits- und Schutzausrüstung am 28. September 2021 in Chemnitz.

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Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

Von den rund 16.000 Beschäftigten sind 12.000 in Sachsen und 2.500 in Thüringen tätig. Damit gehört diese Region neben NRW, Baden-Württemberg und Bayern zu den vier großen deutschen Textilstandorten. Sie verfügt über moderne Spinnereien, Webereien, Strickereien, Wirkereien, Vliesstoffhersteller, Stickereien, Veredelungsbetriebe und Konfektionäre sowie über leistungsfähige Forschungs- und Bildungseinrichtungen.

Weit mehr als die Hälfte des Umsatzes der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsbranche entfiel bislang auf die Technischen Textilien, gefolgt von den Heimtextilien mit rund 30 Prozent und dem Bekleidungssektor mit zirka 10 Prozent. Der vti wirkt als Interessenvertreter auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, als Tarif- und Sozialpartner sowie als Dienstleister für seine rund 160 Mitgliedsunternehmen.

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