92 % nutzen Verzeichnismedien
Nach wie vor nehmen 92 Prozent der Bevölkerung und damit unverändert fast 60 Millionen Deutsche über 14 Jahre Verzeichnismedien zur Hand, wenn sie geschäftliche und private Kontakte finden wollen. Dieser hohe Wert manifestiert die unverändert starke Rolle der Verzeichnismedien mit ihrer Lotsen- und Finde-Funktion im täglichen Leben der Deutschen.
Print überwiegt
Während andere Print-Medien immer wieder mit Einbußen zu kämpfen haben, halten die Nutzer der gedruckten Form der Verzeichnismedien nach wie vor die Treue – drei von vier Bundesbürgern schauen in die mit zahlreichen Features ausgestatteten Bücher. Das hohe Niveau des Vorjahres (76 %) konnte damit auch 2007 vielen Unkenrufen zum Trotz exakt gehalten werden. Fast 26 Millionen Bundesbürger nutzen das Buch sogar häufiger.
CD und DVD halten den Wert
Nahezu unverändert ist auch die Nutzung der silbernen Scheiben in diesem Segment – CD und DVD verlieren in der Attraktivität nur marginal. Steigerungen sind hier augenblicklich nicht mehr zu verzeichnen, die Silberlinge halten mit 7 % den Wert des Vorjahrs und den von 2001.
Überraschung - Online stagniert
Die kleine Überraschung der Studie - die Begeisterung für die Online-Medien, die in den letzten Jahren auch im Verzeichnis-Bereich ein starkes Wachstum aufweisen konnten, scheint zumindest vorübergehend ein wenig abgeflaut zu sein.
Erstmals seit Beginn der VDAV-Messungen wird für 2007 ein leichter, allerdings nicht signifikanter Rückgang von 24,5 % auf 22,5 % ausgewiesen. Dies geht einher mit einem vergleichbaren Rückgang des Anteils der Online-Nutzer von Verzeichnismedien an der Gesamtheit der Online-Nutzer (43,3 % zu 45,4 % im Jahr 2006). Die mit der Auswertung der Ergebnisse befassten Statistik-Experten bewerten diese Abweichung allerdings als nicht signifikant, es handelt sich ihrer Meinung nach um eine stichprobenbedingte zufällige Schwankung. Da die VDAV-Studie auch für die Zahlen bei der aktive Online Nutzung der Befragten im vergangenen Jahr und dem Anteil der PC-Besitzer im Haushalt ähnliche Schwankungen ausweist, sind die Ergebnisse insgesamt durchaus plausibel.
Wer allerdings die Online-Angebote der Verzeichnismedien nutzt, bleibt ihnen immer häufiger auch treu – bei den Online-Nutzern stieg die Zahl derer, die nur noch über das Internet Kontakte suchen, von 12,8 % im Jahr 2003 auf aktuell 33,5 %. Dies belastet die Ergebnisse der ansonsten nach wie vor hohen Print-Nutzung – 56 % der Online-Nutzer greifen aber parallel immer noch zum Buch, im Vorjahr waren dies allerdings noch 66 %.
Auskunft – weniger wollen zahlen
In der Gunst der Nutzer gesunken ist hingegen die kostenpflichtige Telefonauskunft, deren Wert von 31 auf 26 Prozent sank. Auch die telefonische Auskunft hat ihre Fans, doch scheinen finanzielle Aspekte hier weiter für die kostenlos zu nutzenden Medien zu sprechen.
Mobil kommt
Erstmalig untersuchte der VDAV auch die Nutzung von Verzeichnismedien über mobile Endgeräte, also Handies, PDAs und Navigationsgeräte. Hier zeichnet sich ein interessantes Potential ab, denn trotz der noch relativ geringen Nutzerzahlen zeigt sich, dass mehr als zehn Prozent der Nutzer dieser Angebote der Verzeichnismedien hier regelmäßig nach Adressen und Telefonnummern suchen und – nicht ganz überraschend – öfter als der Durchschnitt über ein hohes Bildungs- und Einkommensniveau verfügen.
Hohe Attraktivität für Werbekunden
Dass Werbekunden mit den Verzeichnismedien ein hervorragendes Medium zur Verfügung haben, belegt die VDAV-Studie erneut. Ihre Nutzer verfügen nämlich über ein sehr attraktives sozialdemographisches Profil - oft gehobene Schulbildung und entsprechendes Einkommen, also ein ideales Umfeld, um Kunden für die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu werben. Dass die Nutzer Verzeichnismedien als rasch, einfach und praktisch zu handhaben bewerten und zudem als vertrauenswürdig einstufen, trägt zu einem insgesamt hohen Ansehen bei.
Fazit
Klares Ergebnis der neuen Nutzerstudie: Verzeichnismedien sind im Alltag der Deutschenfest verankert und genießen hohes Ansehen. Allerdings sollte jeder, der erreichbar sein will, auch hier vertreten sein. "Providerwechsel oder schlichtes Vergessen, die eigenen Daten frei zu geben, führt immer häufiger dazu, dass auch Gewerbetreibende auf einmal nicht mehr verzeichnet sind. Und wer nicht gefunden wird, kann keine Geschäfte machen", weist VDAV-Präsident Thomas Fischer auf die Problematik hin. Jeder, der darauf Wert legt, sollte also beim nächsten Blick in ein Verzeichnismedium seinen Eintrag testen: steht er drin? Reichen die Aussagen, um von potentiellen Kunden gefunden zu werden? Ansonsten könnte es sein, dass das Telefon immer seltener klingelt...
Die VDAV-Studie
Im Auftrag des VDAV hat das Marktforschungsinstitut Ipsos im November 2007 deutschlandweit 2.000 Personen zu ihrer Nutzung von Auskunfts- und Verzeichnismedien repräsentativ befragt.