Die Fässer wurden im Rahmen der Inspektionen je nach Befund in die Kategorien I bis V eingeteilt. Entsprechend der jeweiligen Kategorie kommen verschiedene Greifvorrichtungen zum Einsatz. So werden Fässer ohne oder mit geringfügigen Auffälligkeiten am Deckel gehandhabt (Winkelringinnengreifer, siehe Bild). Fässer mit mittelschweren oder starken Auffälligkeiten werden über einen Deckel-Boden-Greifer gehandhabt (siehe Grafik 1). Die Handhabung der Fässer erfolgt grundsätzlich fernhantiert in einer Einhausung. Die Einhausung dient als zusätzliche Absicherung bei der Handhabung der Fässer (siehe Grafik 2).
Bei den Handhabungsvorrichtungen handelt es sich wie schon beim Kamerasystem um eigens entwickelte Spezialkonstruktionen, die bis zum August 2015 angefertigt werden sollen. Es ist zudem geplant, die Fässer mit Verdampferkonzentrat in einer Trocknungsanlage nachzutrocknen, um das Abfallvolumen und die vorhandene Restfeuchte zu reduzieren. Die Trocknungsanlage FAVORIT der GNS (Gesellschaft für Nuklear-Service) soll im Juli 2015 in Brunsbüttel aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Für die Fässer mit Filterkonzentrat wird die sogenannte PUSA (Pulverharz-Umsaug-Anlage), ebenfalls von der GNS, vor Ort aufgebaut. In der PUSA wird das Filterkonzentrat direkt in Gusscontainer, die für das Endlager Schacht Konrad notwendig sind, umgesaugt.
Insgesamt gehen Vattenfall und die Aufsichtsbehörde derzeit davon aus, dass alle Arbeiten in der ersten Jahreshälfte 2018 abgeschlossen werden können. Bis zum Abtransport in das Endlager Konrad bleiben die Behälter in den Transportbereitstellungshallen bzw. im geplanten Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (LasmA). Die Fertigstellung des Endlagers Konrad ist nicht vor dem Jahr 2022 geplant.
Die Kavernen befinden sich im Inneren des Kernkraftwerks. Sie sind nur von oben zugänglich und dort durch 110 Zentimeter dicke Betonriegel abgeschirmt. Die Kavernen waren konzeptionell zunächst nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen, sondern die Fässer sollten zeitnah nach Schacht Konrad als bundesweitem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebracht werden. Die Öffnung der Riegel und die Arbeiten an den geöffneten Kavernen waren im Hinblick auf den Schutz des Bedienungspersonals und der Bevölkerung unbedenklich. Die Einhaltung der Strahlenschutzvorschriften (wie Betonabschirmungen, Fernbedienung, vorsorglicher Atemschutz) wurden von der Aufsichtsbehörde mit Unterstützung der Sachverständigen des TÜV NORD überwacht.