Seit der Inbetriebnahme im September vergangenen Jahres haben die Biologen und Fischereiökologen des Instituts für angewandte Ökologie über 200.000 Fische an der neuen Nordanlage gezählt, die am Geesthachter Wehr den Aufstieg gemeistert haben. "Das übertrifft unsere kühnsten Erwartungen", so Helmut Glaß, verantwortlich für Umweltschutz bei der Vattenfall Europe Generation AG. "Die intensiven Tests und Vorarbeiten haben sich gelohnt".
Nicht nur die Gesamtzahl sondern auch die Artenvielfalt überrascht die Experten. Seit September wurden von Aal bis Zander insgesamt 38 Arten an der neuen Nordanlage registriert. Im Vergleich dazu: An der wesentlich kleineren Anlage am Südufer in Niedersachsen, die von der Vattenfall-Umweltstiftung erbaut wurde, haben im gleichen Zeitraum 28 Arten den Aufstieg geschafft. Die neue Anlage kommt insbesondere schwimmschwachen Fischen wie Stichling und Stint entgegen, die optimale Strömungsbedingungen benötigen, um den Weg in den Flussoberlauf zurückzulegen.
Die häufigsten Fischarten waren in den vergangenen acht Monaten Stichlinge und Flussneunaugen. Das Institut für angewandte Ökologie zählte jeweils rund 60.000. Sogar von den seit 1960 nicht mehr im Oberwasser angetroffenen Stinten haben in den vergangenen Wochen 6.000 Exemplare den Aufstieg an der Fischtreppe Nord geschafft.