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Beinahe gleiche Mängelquoten trotz stark gestiegener Laufleistung

TÜV Report Nutzfahrzeuge 2021

(PresseBox) (München/Berlin, )
Das coronabedingte Plus beim Versandhandel findet einen klaren Niederschlag in der Laufleistung von Nutzfahrzeugen. Bei den Auswertungen von knapp 1,5 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) für den TÜV Report Nutzfahrzeuge 2021 zeigt sich insgesamt bei den Fünfjährigen eine Steigerung von 139.000 auf 172.000 Kilometer im Vergleich zum Report 2019 – das sind knapp 25 Prozent. Trotzdem passierten 86,9 Prozent aller Laster die HU ganz ohne Mängel – zum Vergleich: 87,4 Prozent waren es beim Report 2019. Die Quote der erheblichen Mängel sank um 0,6 Prozentpunkte auf 18,7 Prozent. Blick auf die Mängel: Verbesserungen bei der Lenkung und den Achsen. Schlechter abgeschnitten hat ausgerechnet ein Dauersorgenkind: die Beleuchtung.

„Trotz stark gestiegener Laufleistungen und gerade im direkten Lieferverkehr wesentlich stärkerer Belastung bleibt das Sicherheitsniveau der Nutzfahrzeuge weiter auf sehr hohem Niveau“, sagt Christian Egger, Produktkoordinator Truck und Bus bei TÜV SÜD. Das satte Plus bei den Online-Bestellungen schlägt besonders in der Sprinterklasse bis 3,5 Tonnen zu Buche: So meistern bei der ersten HU nach zwei/drei Jahren und schon 41.000 Kilometern – meist im Stadtverkehr! – noch 85,4 Prozent aller Transporter die Prüfgassen ganz ohne Mängel. Bereits bei der zweiten HU und nach durchschnittlich 75.000 Kilometern steigt die Quote der erheblichen Mängel von 8,6 auf dann 12,6 an; nach neun/zehn Jahren und 144.000 Kilometern auf der Uhr sind es bereits 30 Prozent. Egger: „Laufen die Fahrzeuge aus dem Leasing, werden sie meist verkauft. Die neuen Halter haben dann häufig nicht das Geld für einen Wartungsvertrag. Das schlägt sich dann in steigenden Mängelquoten mit zunehmendem Alter nieder.“ Blick auf die Gesamtheit der Nutzfahrzeuge: Insgesamt schaffen nach einem Jahr 86,9 Prozent der Fahrzeuge die HU ganz ohne Mängel – im Vergleichszeitraum davor waren es 87,4 Prozent.

Schnell gealtert
Fokus auf die Gewichtsklassen: Hohe Laufleistungen und die Belastung durch Stop-and-Go und nicht zuletzt den harten Zusteller-Alltag sorgen bei den Transportern und Pick-ups bis 3.5 Tonnen für hohe Mängelquoten. Der harte Alltag und die mangelnde Pflege zeigen sich vor allen Dingen in einem hohen Verschleiß an den Lenkstangen. Hier schnellt die Mängelquote nach sieben/acht Jahren von 1,8 auf 3,3 Prozent an. Auch Beanstandungen an den Achsaufhängungen verdoppeln sich zwischen dem dritten und vierten Boxenstopp auf 5 Prozent. „Das sind typische Mängel in urbanen Räumen, beispielsweise verursacht durch Randsteine“, erläutert Egger. Auffällig auch die vergleichsweise hohe Mängelquote von 3,3 Prozent bereits nach fünf/sechs Jahren an Bremstrommeln und -scheiben – eine Folge des ständigen Stop-and-Go, erklärt der Experte.

Lenkungsmängel halbiert
Kaum Veränderungen bei den schweren Transportern und Lastern von 3,5 bis 7,5 Tonnen. Knapp 83,3 Prozent der Fahrzeuge schaffen aktuell auf Anhieb die Hauptuntersuchung nach dem ersten Jahr – eine minimale Verbesserung um 0,4 Prozentpunkte. Nach 5 Jahren und durchschnittlich 114.000 Kilometern sind es immerhin noch 69,7 Prozent – 1,5 Prozentpunkte mehr als im Betrachtungszeitraum davor. „Trotzdem sorgen auch hier, wie bei den leichteren Modellen, extrem hohe Laufleistungen sowie Kosten- und Zeitdruck bei den zahlreichen Leih-Modellen für beispielsweise mehr kaputte Lampen als im Durchschnitt“, erläutert Egger. Hier gibt es sogar mehr Mängel bei allen Beleuchtungseinrichtungen. Die Bremsleitungen dagegen fallen weiterhin durchweg mit keinen bis nur sehr wenigen Mängeln nach 5 Jahren auf. Aufwärts geht es in Sachen Wartung bei den Lenkungen – besonders bei den 5-Jährigen. Hier hat sich die Mängelquote im Vergleich zum vorhergegangenen Betrachtungszeitraum auf 0,7 Prozent halbiert.

Erst mal nicht so gut
Die neuen Lkw zwischen 7,5 und 18 Tonnen verschlechtern sich leicht. 86,3 Prozent meistern die erste HU ohne Beanstandungen – das ist ein leichter Rückgang um 0,6 Prozentpunkten. Und auch die Zahl der Laster, die bereits beim ersten Mal die Werkstattrunde drehen müssen, bevor es die Plakette gibt, ist mit einer Quote von 9 Prozent bei den erheblichen Mängeln vergleichsweise hoch. Hervorragende Pflege und Wartung sorgen aber mit zunehmendem Alter dafür, dass diese Fahrzeuge durchweg besser dastehen als die Kollegen in den anderen Gewichtsklassen. Ein guter Indikator hier ist beispielsweise die Beleuchtung. Nur 5,3 Prozent der Fahrzeuge haben hier nach fünf Jahren erhebliche Mängel. Egger: „Auch bei Bremsen, Federn und der Dämpfung stehen die Laster bis 18 Tonnen glänzend da und schlagen die anderen im Mängelquotenvergleich – ein klares Indiz für die weite Verbreitung von Wartungsverträgen.“

Stark beansprucht
Die schwersten Lkw jenseits der 18 Tonnen brillieren bei der ersten HU noch mit weitem Abstand zu den anderen Nutzfahrzeugen. 88,7 Prozent aller TÜV-Debüttanten fahren direkt mit neuer Plakette von der Prüfgasse – das sind 1,8 Prozent mehr als der Durchschnitt aller Nutzfahrzeuge. Ab der zweiten HU geht es dann allerdings bergab: 81 Prozent nach zwei Jahren bis auf lediglich 69,9 Prozent nach fünf Jahren. Der Schnitt aller Nutzfahrzeuge liegt da noch bei 72,2 Prozent. Die Gründe liegen auf der Hand: Immer höhere Auslastung und leider – vor dem Hintergrund steigenden Kostendrucks – weniger Wartung. Die harte Belastung zeigt sich etwa an vergleichsweise vielen Mängeln an den Lenkgelenken. 3,8 Prozent ist hier die Mängelquote nach fünf Jahren, im Vergleich zum Durchschnitt aller Gewichtsklassen mit 1,7 Prozent. Die Geschichte lässt sich bei anderen Mängelgruppen fortschreiben. „Überdurchschnittlicher Ölverlust, mehr Mängel an der Federung oder der Achsaufhängung – das sind die Spuren, die der harte Alltag auf dem Bau, in der Forstwirtschaft oder im Just-In-Time-Betrieb hinterlassen“, erläutert der Lkw-Experte.

Leicht besser
Abschließend noch der Blick auf die Trailer: Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen den Gewichtsklassen. Während die leichten Modelle von 3,5 bis 10 Tonnen bei der HU Spitzenplätze belegen, kommen die schweren Anhänger ab 10 Tonnen bereits bei der ersten HU schlecht weg. Lediglich 86,1 Prozent der schweren Trailer bekommen beim ersten Mal sofort die Plakette – bei den leichteren sind es knapp 89 Prozent. Und diese Entwicklung setzt sich fort.

Die detaillierten Ergebnisse sowie Sonderbetrachtungen zu Branchenthemen, wie etwa dem automatisierten Fahren oder der Elektromobilität, erscheinen am 24. September als Extrabeilage in der Verkehrsrundschau. Mit knapp 1,5 Millionen analysierten Hauptuntersuchungen (HU) von Januar 2019 bis Dezember 2020 ist der jährlich erscheinende TÜV Report Nutzfahrzeuge der größte unabhängige Ratgeber für den Kauf eines gebrauchten Nutzfahrzeugs. Die Mängelquoten zeigen, welche Fahrzeuge sich über die Jahre am besten halten. Die Zahlen machen deutlich, dass in Sachen Sicherheit vor allem die Lkw die Nase vorn haben, deren Halter auf feste Wartungsverträge setzen. Insgesamt sind die Nutzungsvarianten von Lkw derart vielfältig, dass der Kauf eines Gebrauchten eine komplizierte Angelegenheit ist. Vor diesem Hintergrund bietet der Blick auf die Wartungsintervalle eine gute Orientierung. Wer ganz sicher gehen will, lässt sich fachkundig unterstützen – mit einem Check am TÜV SÜD Service-Center. Die Fachleute untersuchen das Fahrzeug und fertigen einen umfassenden Prüfbericht an.

Den kompletten „TÜV Report Nutzfahrzeuge 2021“ gibt es zum Herunterladen unter www.vdtuev.de

Weitere Infos unter www.tuvsud.com/de

TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de

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