Eine viermonatige Förderung erhält Matthias Biskupek, Rudolstadt, zur Weiterarbeit an dem Vorhaben „Streifzüge durch den Thüringer Kräutergarten“. Die kurzen Prosastücke, die den mitteldeutschen Raum als geografische, historische, wirtschaftsgeschichtliche und schöngeistige Landschaft erkunden, überzeugten die Jury durch Anschaulichkeit, Humor und erzählerische Kraft.
Vier Monate wird auch Christian Rosenau aus Weimar für die Arbeit an seinem Gedichtzyklus „Der Heimkehrer“ gefördert. Der Text schildert einen Tag im Altenheim aus der Sicht eines Bewohners. Die Jury lobte die eingesandte Textprobe als dichte, anregende, poetische Lektüre, die in ihrem experimentellen Gestus und Assoziationsreichtum hochkonzentriert bleibe.
Ein zweimonatiges Stipendium erhält Cornelie Becker-Lamers, ebenfalls aus Weimar, für ihren Prosatext „Wunschkind“. Gezeigt wird der Übergang vom normalen familiären Alltag hin zur psychischen Ausnahmesituation, in die eine Mutter gerät, als ihr Baby am plötzlichen Kindstod stirbt. Die Jury lobte insbesondere die für einen Erstlingstext besondere erzählerische Reife der Autorin.
Ebenfalls ein zweimonatiges Stipendium erhält Sieglinde Mörtel aus Hummelshain. Die Jury honoriert ihre „Geschichten, die nicht in der Chronik stehen“ als sympathische, unprätentiöse Nachkriegs- und Alltagsgeschichten sowie auch die beharrliche Art, mit der die Autorin ihre literarischen Erstlingsprojekte voranbringt.
Weiterhin erhält Annegret Bauer aus Schmalkalden ein Stipendium für zwei Monate. Ihr Prosavorhaben „Restwert Rosa“, das sich des Themas Arbeitslosigkeit annimmt, hat die Jury durch seine Themenfindung, seinen Mut zur Aktualität und seinen für einen Erstlingstext erstaunlich sicheren Stil überzeugt.
Die Förderstipendien für Thüringer Autorinnen und Autoren sollen es den Schriftstellern ermöglichen, sich über einen bestimmten Zeitraum ausschließlich ihrem literarischen Werk zu widmen. Mit den Stipendien sollen auch junge Autoren in ihrem künstlerischen Schaffen ermutigt werden. Die Vorhaben sollten sich durch künstlerische Eigenständigkeit, Kreativität, Originalität und Authentizität auszeichnen. Wer sich für ein Arbeitsstipendium bewerben möchte, kann dies wie in jedem Jahr bis zum 31. Oktober tun. Die Arbeitsstipendien beschränken sich auf die Autorinnen und Autoren, die ihren Hauptwohnsitz im Freistaat Thüringen haben. Einzureichen sind Lebenslauf, Bibliographie, Beschreibung des schriftstellerischen Vorhabens und eine Leseprobe. Die Anträge sind zu richten an das Thüringer Kultusministerium, Werner-Seelenbinder-Straße 7, 99096 Erfurt.