"Die nachwachsende Generation trägt große Verantwortung für die Zukunft. Um der Forderung von Adorno, Auschwitz dürfe sich niemals wiederholen, gerecht zu werden, muss die Vermittlung von Werten und Wissen über die Vergangenheit in Elternhaus und Schule auch weiterhin oberste Priorität haben", so der Minister.
Erinnerung und Auseinandersetzung mit dem Thema seien zudem Voraussetzungen für Annäherung, Begegnung und Versöhnung. Daher ruft Müller alle Schülerinnen und Schüler im Freistaat auf, sich anlässlich des Jahrestages in Schulprojekten mit dem Thema zu beschäftigen. Bisher seien bereits einige Vorhaben auf den Weg gebracht. Die Möglichkeiten der fächerübergreifenden Beschäftigung seien vielfältig. Einen Zugang würden beispielsweise der Besuch einer Gedenkstätte, Lesungen oder Ausstellungen sowie Gespräche mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde, Zeitzeugen oder Autoren bieten.
Abschließend warnt Kultusminister Müller vor "braunen Rattenfängern" und fordert junge Menschen auf, Extremisten entschieden entgegenzutreten und das kostbare Gut der Demokratie zu verteidigen. Möglichkeiten dazu würden sich insbesondere im Jahr der Demokratie 2009 eröffnen. Als kompetente Partner habe das Thüringer Kultusministerium bereits unter anderem die Stiftung Ettersberg, das Förderprogramm "Demokratisch Handeln", die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, die Landesschüler- und Landeselternvertretungen sowie Gedenkstätten und Museen gewinnen können.
Die Thüringer Landesregierung räumt der Beziehung zu Israel einen besonderen Stellenwert ein und fördert seit 1991 zahlreiche thüringisch-israelische Vorhaben. Partnerschaftliche Beziehungen unterhält u. a. die Stadt Nordhausen zur israelischen Stadt Beit-Shemesh. Außerdem haben Erfurt und Haifa im Februar 2000 ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Darüber hinaus pflegen drei Thüringer Hochschulen und vier außeruniversitären Einrichtungen Kontakte zu israelischen Partnern, so u. a. die Universität Erfurt mit der Tel Aviv University.