Durch den Beruf hatte der Bauherr bereits jede Menge Erfahrungen mit Wärmepumpen gesammelt, wird er doch häufig geholt, wenn entsprechende Bohrungen durchzuführen sind. Das 1984 errichtete Klinker-Massivhaus mit 330 Quadratmetern Wohnfläche bot bereits gute Bedingungen zum Einbau einer solchen Anlage: Es verfügte nicht nur über eine sehr gute Dämmung, sondern auch über eine Fußbodenheizung. Dies ist ideale Voraussetzung für den Wechsel, denn Wärmepumpen kombiniert mit Flächenheizungen benötigen lediglich eine Vorlauftemperatur von 30 - 40 Grad und arbeiten so am effektivsten. Eine weitere Nutzung von Erdgas kam ohnehin nicht mehr in Frage. Als Clou hat sich der Brunnenbauer aber etwas Un-gewöhnliches ausgedacht: Um zukünftige Kosten noch weiter zu senken entschloss sich von Aspern, zwei statt einer Anlage zu installieren: Eine Wasser/Wasserwärmepumpe vom Typ TTW 24 M von Tecalor zum Betreiben der Heizung sowie eine Warmwasserwärmepumpe TTA 300, vom selben Anbieter, für die Warmwasserbereitung. Ein fachkompetenter Außendienstmitarbeiter nahm die Beratung vor, wobei der Wärmebedarf anhand des vorherigen Gasverbrauchs auf etwa 20 KW ermittelt wurde.
Einsparpotential
Dann aber legte der Hausherr als Brunnenbauer erst einmal selber Hand an: Zwei 14 Meter tiefe Bohrungen für einen Förder- und einen Schluckbrunnen wurden im Abstand von 20 Metern auf dem Grundstück ausgeführt. Die anschließend installierte Tauchpumpe fördert gleichmäßig Grundwasser, woraus an kalten Wintertagen genügend Heizungsenergie gewonnen werden kann. Danach wird das Wasser wieder dem Erdreich zugeführt. Diese Baumaßnahme dauerte gerade einmal zwei Tage. Zuvor hatte die Untere Wasserbehörde (UWB) ihre Genehmigung erteilt. Wie immer bei solchen Bohrungen musste vorher die Wasserqualität festgestellt und als geeignet befunden werden. Ist der Eisengehalt im Wasser zu hoch, kann es schnell zur Verockerung kommen, d.h. die Bildung von weichem Eisenocker in sauerstofffreiem Wasser würde die Anlage verstopfen und damit die Funktionsfähigkeit der Wärmepumpe beeinträchtigen.
Aufgestellt sind die Wärmepumpen im Heizungsraum, der sich im Keller befindet. Hier steht auch der Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von 700 Litern. Doch warum zwei Systeme, die höhere Anschaffungskosten bedeuten? Schließlich gibt es Geräte, die sowohl Wasser als auch Wohnräume mit ausreichender Wärme versorgen können. Nils von Aspern hat gerechnet: "Die TTA 300 hat für die Bereitung von Warmwasser eine höhere Leistungszahl als die TTW 24 M, da diese für die Bereitung von Wasser eine noch höhere Vorlauftemperatur bereitstellen muss. Im Sommer kann so die Heizwärmepumpe ausgeschaltet werden und es läuft nur noch die Warmwasser-wärmepumpe. Insgesamt sparen wir so erheblich Strom und damit Geld - etwa 1.500 Euro im Jahr. Dadurch hat sich die etwas höhere Anfangsinvestition in spätestens zehn Jahren a-mortisiert, und Ressourcen schonen wir damit auch."
Zeichenzahl: 3.354