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26. Münchner Management Kolloquium - Smart & Agil & Disruptiv - Wertschöpfung 4.0

(PresseBox) (München, )
Was ist smart?

Die Verwendung des vieldeutigen englischen Wortes für "elegant", "gewieft", "klug" oder "pfiffig" in der Fertigung bedeutet in erster Linie den Einsatz künstlicher Intelligenz (kurz: KI) in Produktion und Logistik. Damit sind Maschinen und Systeme gemeint, die dem Menschen das Erfassen, Analysieren und Schlussfolgern abnehmen. Fast jeder hat schon einmal erlebt, dass das Smartphone ihn an etwas erinnert hat, das er nicht explizit einprogrammiert hat. Ähnlich muss man sich die smarte Fabrik vorstellen. Dort erkennen intelligente mit Sensoren ausgestattete Maschinen Unstimmigkeiten und reagieren darauf selbstständig, etwa durch automatische Abschaltung, Selbstkorrektur oder Meldung. Der Augsburger Hersteller KUKA etwa verbindet seine Roboter mit einer Software, die die Produktivität, den Energieverbrauch oder den Auftragsstatus an einer Produktionslinie ermittelt und diese Daten auf das Tablet des verantwortlichen Mitarbeiters sendet.

Eines der smartesten Projekte in dieser Hinsicht dürfte die vollständig automatisierte Fertigung sein, an der Siemens zur Zeit mit Kuka arbeitet. In der geplanten Fabrik sollen einmal Elektroautos gebaut werden. Sämtliche Produktionsanlagen, Materialien und Transportsysteme sind miteinander vernetzt und organisieren die Abläufe, Bearbeitungsprozesse und Logistik selbstständig. Herauskommen soll dabei die weltweit erste komplett automatisierte Fertigung.

Die Vorzüge der smarten Produktion sind sehr handfest. Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna Steyr steigerte dadurch die Flexibilität und senkte die Investitionskosten, da er nun sechs verschiedene Produkte von drei unterschiedlichen Herstellern auf einer Fertigungslinie produzieren kann. Der Stuttgarter Autobauer Daimler reduziert mit virtuellen Technologien die Anlaufzeit neuer Fertigungslinien, indem die Ingenieure den optimalen Aufbau am Bildschirm simulieren. Spätere teure Anpassungen werden vermieden, Konstruktions- und Wartungsfehler reduziert und der geplante Output sowie Produktivitätsziele früher erreicht.

Was ist agil?

War bisher oft der günstigste Preis das entscheidende Kaufkriterium, so zählt künftig immer mehr, dass ein Produkt den individuellen Bedürfnissen genügt und schnell verfügbar ist. Die Hersteller müssen deshalb stets zu kurzfristigen Veränderungen in der Fertigung in der Lage sein. Wohin dies führt, zeigt die neue Speedfactory von Adidas im fränkischen Ansbach. Dort - und nicht wie üblich in Asien - produziert der Sportartikelhersteller neuerdings Schuhe per 3D-Druck, die individuell auf den Kunden zugeschnitten sind. Adidas kann dadurch schneller auf aktuelle Trends reagieren, vermeidet Überproduktion und reduziert die Lagerhaltungskosten.

Agilität bedeutet aber mehr als die Fähigkeit, flexibel zu sein. Die Königsdisziplin agiler Unternehmen ist die Vorwegnahme möglicher künftiger Entwicklungen. In der sogenannten prädiktiven, also vorhersagenden Produktentwicklung werten Autohersteller wie VW inzwischen die Informationen aus, die sie aus den Konfiguratoren erhalten, mit denen Kunden im Internet ihr Wunschauto zusammenzustellen versuchen. Anhand der Daten schätzen sie, wohin der Trend geht. Die meisten deutschen Unternehmen stehen hier allerdings ganz am Anfang.

Was ist disruptiv?

Die Theorie der disruptiven Technologien geht zurück auf den Amerikaner Clayton Christensen, der in Harvard lehrt. Gemeint sind damit Innovationen, die nicht nur Verbesserungen vorhandener Techniken bringen, sondern qualitativ andere Technologien sind: die DVD statt der Videokassette, der Flachbildschirm statt des Röhrenfernsehers. Wirtschaftlich bedeutet Disruption, dass dadurch neue Produktionsverfahren sowie neue Märkte entstehen und dass Unternehmen ständig in einer Existenzbedrohung leben. Der entscheidende Treiber im 21. Jahrhundert für Disruption ist die Digitalisierung. Der untergegangene US-Filmersteller Kodak ist dafür ein abschreckendes Beispiel. Um den plötzlichen Unternehmenstod zu vermeiden, muss das Management alle Prozesse beschleunigen sowie die Produktion und Logistik auf eine mögliche Totalumstellung ausrichten. Denn durch die Digitalisierung drohen allerorts neue Wettbewerber, die das angestammte Terrain angreifen.

Welche Sprengkraft in disruptiven Technologien steckt, zeigt der metallische 3D-Druck, der in Kombination mit der Digitalisierung langfristig die traditionelle Metallverarbeitung bedroht. Denn 3D-Druck ermöglicht neuartige Formen und Teile, die mit bisherigen Dreh- und Fräsmaschinen technisch oder wirtschaftlich undenkbar waren. Der Schweizer Maschinenbauer Oerlikon hat zum Beispiel gezeigt, dass sich mit 3D-Druck Gurtschnallen für Flugzeugsitze herstellen lassen, die ein Drittel so viel wie herkömmliche Modelle wiegen. Dadurch spart der Super-Airbus A380 während seiner Lebensdauer so 3,3 Millionen Liter Treibstoff.

Kein Manager sollte sich etwas vormachen: Die Disruptionen nehmen zu und kommen schneller. Der Produktlebenszyklus der Glühlampe lag bei 36 Jahren, die der LED-Lampe liegt bei 36 Monaten. Zukünftig wird nicht die Größe oder die Marktstellung über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden, sondern die Fähigkeit, sich schnell und flexibel auf die sich permanent verändernden Rahmenbedingungen einzustellen.

Es referieren unter anderem:
  • Dr. Christian Bruch, Mitglied des Vorstands, Linde AG
  • Manfred Grundke, Geschäftsführender Gesellschafter, Knauf Gruppe Iphofen
  • Klaus König, COO, KUKA AG

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