Auch wenn zur Freude aller Autofahrer die Rohstoffpreise seit den letzten Wochen wieder sinken, stehen in einigen Branchen die Zeichen auf wirtschaftlichen Abschwung.
Die weltweite Finanzkrise und die Furcht vor einer aufkommenden Rezession führt in vielen Branchen zu finanziellen Verlusten. Auch die Automobilbranche ist davon stark betroffen. So musste zuletzt der Münchener Automobilbauer BMW offiziell eine Gewinnwarnung aussprechen. Zusätzlich drückt der Euro auf die Wettbewerbsfähigkeit vieler deutscher Unternehmen.
"Produktionen in Euro sind im Vergleich zum Dollar preislich im Nachteil", sagt Reinhard Stück, Leiter Europa der Unternehmensberatung TBM Consulting. "Außerdem steigen die Herstellungskosten durch schwankende Rohstoff- und Energiepreise, was den Mittelstand am stärksten trifft. Wenn die Betriebe ihre Produktionsabläufe rechtzeitig prüfen, besteht jedoch kein Grund zur Panik."
"Externe Risiken wie diese können durch Lean Management minimiert werden", erklärt Stück. "Dies gilt nicht nur für große Konzerne, sondern auch für mittelständische Unternehmen. Gerade sie können mit Lean-Management Methoden ihre vorhandenen Ressourcen und Fertigungsabläufe so gestalten, dass auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Produktivitätssteigerungen erzielt werden können."
Besonders ihre zentrale Organisationsform käme vielen Mittel-ständlern hierbei zu Gute. "In zentralen Unternehmensstrukturen können Lean Methoden leichter nachhaltig umgesetzt werden. Der langfristige Einsatz der Methoden ist dabei besonders wichtig, um die Probleme und den Verbesserungsbedarf in den Abläufen überhaupt erkennen zu können", so Stück. "Zudem müssen mittelständische Unternehmen Fertigungsprozesse schneller umsetzen können als Großkonzerne, da sie in der Regel kleinere Aufträge bearbeiten. Mit Lean können Mitarbeiter in der Produktion eine Fertigungsreihe beispielsweise schneller und unkomplizierter umbauen."
"Mittelständische Unternehmen sollten sich schon sehr früh - und aus einer Position der Stärke heraus - für schlechtere Zeiten rüsten, indem sie Verschwendung aller Art, wie beispielsweise unnötige Zeiten, Wege, Material und Energie, minimieren. Dies erst zu machen, wenn das Wasser schon bis zum Hals steht ist leider sehr riskant und führt zudem nur sehr selten zum gewünschten Erfolg."