Erst anschließend folgen traditionelle Kanäle: Auf Werbung in Filialen (Point of Sale) oder anderen Standorten setzen 91 Prozent, Printmedien nutzen 89 Prozent, Telemarketing 84 Prozent, gefolgt von Außenwerbung mit 76 Prozent und Rundfunkwerbung mit 75 Prozent. Vor allem Verbrauchermarken setzen stark auf traditionelle Kanäle wie Printanzeigen oder Radio- und Fernsehwerbung.
Auch bei anderen Kanälen gibt es Unterschiede zwischen Business-to-Business (B2B) und Business-to-Consumer (B2C): Richten sich Unternehmen an Endverbraucher, schalten ein Drittel (33 Prozent) Anzeigen auf den Webseiten von Online-Kaufhäusern wie Amazon oder anderen eCommerce-Plattformen– fast fünfmal häufiger als B2B-Unternehmen (sieben Prozent).
Die IT-Beratung TCS befragte für die Studie ‚2019 CMO Study‘ mehr als 516 Marketingverantworliche in den USA, Kanada und Europa. Abgefragt wurde die Relevanz verschiedener Marketingkanäle in den vier Phasen ‚Steigerung der Markenbekanntheit‘, ‚Neukundengewinnung‘, ‚Kundenservice‘ und ‚Kundenbindung‘. Dabei ist die Webseite nicht nur für die Steigerung der Markenbekanntheit der wichtigste Kanal – auch in den anderen Phasen belegt der Online-Auftritt den Spitzenplatz.
Marketingabteilung nicht im kompletten Customer Lifecycle eingebunden
Allerdings ist die Marketingabteilung nicht in allen Phasen an der Kommunikation mit Interessenten und Kunden beteiligt. Während bei der Steigerung der Markenbekanntheit alle befragten Marketingverantwortlichen involviert sind, nimmt die Zahl deutlich ab, wenn es um die Conversion geht. Um Interessenten zu Käufern zu machen, nutzen lediglich sieben von zehn Unternehmen (72 Prozent) die Expertise des Marketings. Unterschiede gibt es vor allem zwischen Endverbraucher- und Firmenkundengeschäft: So setzen acht von zehn (81 Prozent) der B2C-Unternehmen in dieser Phase auf Marketingunterstützung, während es im B2B nur 49 Prozent sind. Grund: Im Firmenkundengeschäft liegt die Verantwortung häufiger in der Vertriebsorganisation.
Nach der Kaufentscheidung sinkt die Marketingbeteiligung weiter: Nur 37 Prozent der Unternehmen nutzen Marketingsupport im Kundendienst. Hier liegen B2C- und B2B-Unternehmen nahezu gleich auf. Dafür nutzen die Marketingverantwortlichen am häufigsten Daten über das bisherige Kaufverhalten (52 Prozent) oder aus sozialen Netzwerken (40 Prozent). Nur jede fünfte Marketingabteilung wertet die Nutzungsdaten aus, die beispielsweise durch in die Produkte integrierte Sensoren entstehen (22 Prozent).
„Marketing nicht über den gesamten Customer Lifecycle hinweg zu nutzen, ist eine verpasste Gelegenheit“, so die Autoren der Studie. „Vor allem, da Kunden mit vielen Followern auf Social-Media-Kanälen einen großen Einfluss auf das Image einer Marke haben.“
Methodik
Für die Studie wurden 516 Marketingverantwortliche in den USA, Kanada und Europa befragt. Die Unternehmen sind in elf verschiedenen Branchen tätig, einschließlich Handel, Finanzdienstleistungen, Maschinenbau, Life Sciences und der Konsumgüterindustrie. Der durchschnittliche Jahresumsatz der Firmen beträgt 10,6 Milliarden US-Dollar, das Marketingbudget im Schnitt 392 Millonen US-Dollar. Abgefragt wurde, wie Unternehmen digitale Technologien nutzen oder nutzen werden, um die Customer Experience zu personalisieren. Die Umfrage wurde im Januar 2019 durchgeführt. Weitere Informationen sind online verfügbar: https://sites.tcs.com/bts/wp-content/uploads/TCS_2019_CMO_Study-Initial-Findings.pdf