In Anwesenheit des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao regte Koller den frühzeitigen Austausch von Informationen über neue nationale Regelungen an: "So kann der uneingeschränkte Handel zwischen China und Deutschland ermöglicht werden."
Der SPECTARIS-Vertreter sieht Handlungsbedarf insbesondere in dem gesetzlichen Verbot zur Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe. Während in der EU Medizinprodukte von der Stoffverbots-Richtlinie ausgenommen sind, fallen sie in China unter die nationale Gesetzgebung. Um den Handel zu fördern, sollte China den Anwendungsbereich der europäischen Regelung berücksichtigen, so Koller.
Ebenso appellierte er an eine aktive Mitarbeit Chinas im Rahmen der Global Harmonization Task Force (GHTF), eine freiwillige internationale Vereinigung von Vertretern aus Gesundheitsbehörden und der Medizintechnikindustrie. Die Medizintechnikindustrie wünsche die gegenseitige Anerkennung von Prüfergebnissen auf Grundlage international anerkannter Normen und von zertifizierten Qualitätsmanagement-Systemen nach internationalen Standards.
Die deutschen Medizintechnik-Exporte nach China betragen im Jahr rund 500 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2008 konnte die Branche einen Zuwachs von knapp 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen. Das Importvolumen aus China liegt bei jährlich knapp 340 Millionen Euro. Damit ist China für die deutschen Unternehmen der bedeutendste Handelspartner in Asien.