Die Veranstaltung in Anwesenheit von Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan, Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Theodor W. Hänsch und Prof. Dr. Dieter Röß, dem ersten deutschen Laserkonstrukteur, war gleichzeitig Auftakt zu einem Strategieprozess, der unter dem Titel "Photonik 2020" die Potenziale der Branche sowie die notwendigen Rahmenbedingungen der Zukunft definieren soll.
"Die Photonik-Industrie hat ein hohes Innovationspotenzial und bietet Lösungen für weltweite gesellschaftliche und umweltpolitische Herausforderungen", so Friedhelm Loh, Präsident des ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Nach ersten Prognosen will die deutsche Photonik-Industrie in den nächsten zehn Jahren bis zu 20 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Damit sollen die internationale Sichtbarkeit und die Führungsrolle Deutschlands ausgebaut werden.
Die Branche sieht vor allem in der Lösung globaler gesellschaftlicher Probleme die größten Potenziale. So etwa im Bereich der Umwelttechnik durch energie- und ressourceneffiziente Produktionsverfahren sowie durch "Green Photonics". Energieknappheit werde durch die Weiterentwicklung von LED, organischer LED und Photovoltaik begegnet. Innovationen aus der Biophotonik sollen im medizinischen Bereich deutliche Fortschritte bringen.
"Eine Grundlage des Erfolgs war die enge Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Das Bundesforschungsministerium war von Anfang an dabei", so Josef May, Vorsitzender des Branchenverbandes SPECTARIS. Für die Zukunft müsse die Hightech-Strategie der Bundesregierung durch gezielte Forschungsförderung weiterentwickelt werden, um die gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern und Deutschland als Exportnation weniger abhängig zu machen von den Entwicklungen in einzelnen Branchen. "Das letzte Jahr hat uns doch allen gezeigt: Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist die Wettbewerbsfähigkeit durch neue innovative Wachstumsbranchen nicht nur in Zeiten der Krise lebenswichtig", so May weiter.
"Der Maschinen- und Anlagenbau hat ein neues Job-Wunder vollbracht. Trotz eines deutlichen Produktionsrückgangs haben die Unternehmen ihre Stammbelegschaft nahezu gehalten. Sie wissen, Erfolg braucht Köpfe. Wir haben die besten und wollen diese halten", sagte Dr. Manfred Wittenstein, Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA).
Zugleich verwiesen alle Beteiligten auf den sich verschärfenden Fachkräftemangel in Deutschland. Wolle die deutsche Photonik auch über die nächsten Jahre hinaus an der Weltspitze mitspielen, benötige man exzellentes und engagiertes Personal. Die Photonik-Industrie bietet eine wachsende Zahl von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen für hoch qualifizierte Fachkräfte in Deutschland. Hervorragend ausgebildete junge Menschen sind ein wichtiger Standortfaktor für die Optischen Technologien.
Als Schlüssel- und Querschnitts-Technologie haben die Optischen Technologien 2009 einen Umsatz in Höhe von 18 Milliarden Euro realisiert und bewegen sich nach dem Rekordjahr 2008 (23 Mrd. Euro) auf weiterhin hohem Niveau. Die von der Branche zur Verfügung gestellten Arbeitsplätze blieben mit insgesamt 120.000 nahezu konstant.
Im Mai 1960 zündete in den USA Theodore H. Maiman den ersten Laserblitz. In den letzten 50 Jahren wurden insbesondere in Deutschland die Optischen Technologien voran getrieben. Heute gehören deutsche Unternehmen weltweit zu den führenden Vertretern dieser Innovationsbranche.
Statement Claudia Sixl, Projektgruppenleiterin LASER World of PHOTONICS, Messe München International:
"Die LASER World of PHOTONICS vereinigt Forschung und Anwendung, lässt Synergien zwischen Technologiefeldern entstehen und gibt Impulse, durch die marktfähige Produkte entstehen. Damit Deutschland auch zukünftig an der Spitze der Optischen Technologien bleibt."
Statement Prof. Ulrich Buller, Vorstand Fraunhofer-Gesellschaft:
"Die Zukunft in unserer wissensbasierten Gesellschaft hängt entscheidend davon ab, wie entschlossen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Politik die Chancen von Schlüsseltechnologien - wie der Photonik - nutzen. Damit wir die immensen Möglichkeiten der Photonik ausschöpfen können, müssen wir uns eng vernetzen und die Forschungsergebnisse rasch in Produkte und Verfahren umsetzen."