In den Rechenzentren großer Unternehmen sind der hohe Stromverbrauch und der damit einhergehende ökonomische sowie ökologische Schaden zu einer der größten Herausforderungen geworden. Um diesem entgegenzutreten, haben das Fachgebiet Betriebssysteme und Middleware des Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik und die Software AG das Projekt "SOA Eco Runtime Governance" durchgeführt und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Auf Basis von CentraSite, dem SOA Governance System der Software AG zur Verwaltung von IT-Services, wurden innovative Verfahren entwickelt. Damit legen Administratoren großer IT-Landschaften innerhalb einer Menge von bereitgestellten Services (in einer service-orientierten Architektur) genau fest, welches Maß an Rechenleistung und damit einhergehend auch das Maß an Energieressourcen ein Service maximal verwenden darf. Dadurch wird es möglich, die Kosten für Energie, die durch Rechenleistung verbraucht werden, genau zu regulieren und zu kontrollieren. Mit Hilfe sogenannter Policies (Richtlinien), kann mittels CentraSite an zentraler Stelle definiert und auch zur Laufzeit angepasst werden, wie viel Prozent der gesamten Kapazität für einen bestimmten Service maximal reserviert werden darf.
"Durch SOA Runtime Governance geben wir der IT-Abteilung mehr Möglichkeiten, ihre verfügbaren Rechenleistungen effizienter zu verteilen und damit auch mittels Konsolidierung Wartungskosten für Hardware sowie Energiekosten einzusparen. CentraSite ist dabei die zentrale Schaltstelle, die Technologie des HPI dient als Wächter über die Systemressourcen", so Guido Laures, Director Product Management der Software AG.
"Das Projekt 'Eco-Computing' reiht sich in unsere Forschungsarbeiten im Bereich der Betriebssysteme ein. Generell geht es um neue Paradigmen, Architekturmuster, Schnittstellen und Implementierungstechniken zur Unterstützung dienstbasierender Systeme. Neben der Ressourcenverwaltung stehen Fragestellungen der Ausführungsplanung und Abrechnung von Diensten im Mittelpunkt der Forschung", erklärt der Leiter des HPI-Fachgebiets Betriebssysteme und Middleware, Prof. Andreas Polze.
Über das Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an - eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit circa 400 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung - auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.