Neben Oberpfaffenhofen unterhält das DLR zwölf weitere Standorte in Deutschland und Europa und arbeitet mit internationalen Forschungs- und Entwicklungspartnern wie den USA, Russland und Japan zusammen. Eine neue, innovative Sprach-Infrastruktur für die Kommunikation aller Partner war gefordert, denn der effiziente Fluss von Informationen und Daten ist gerade in Wissenschaft und Forschung enorm wichtig. "Das hohe Einsparpotenzial und die Ablösung veralteter Übertragungstechnologie war ausschlaggebend für die Neuinvestition", erzählt Markus Trost, Projektleiter im DLR in Oberpfaffenhofen vom German Space Operating Center, kurz GSOC.
Dabei war der Weg für das IT-Team des DLR bereits klar. Die auf dem Internet-Protokoll basierenden Übertragungswege für Daten sollten jetzt auch für die Sprachübertragung genutzt werden. Bis dahin erfolgte die Übertragung über einen ATM-Backbone (Asynchronous Transfer Mode), wie es bei herkömmlichen Telefonanlagen üblich ist. Doch die Übertragung der Sprache über ATM machte auf Dauer keinen Sinn für das DLR. "ATM ist sehr teuer und wird langfristig nicht von unserem Service-Provider unterstützt", erläutert Gabor Szücs, System Engineer WAN Solution und technischer Verantwortlicher des Projekts bei dem DLR. "Unser Ziel war es, die Sprachübertragung für alle Standorte auf MPLS zu migrieren", so Szücs weiter.
Die MPLS-Technologie (Multiprotokoll Label Switching System) erhält die für Telefonie positiven Eigenschaften der Priorisierung von Sprache vor Daten und bietet gleichzeitig weitere Vorteile von IPbasierten (paketvermittelnden) Netzen. "Durch die Migration der Sprache auf IP/MPLS, sparen wir 1/3 unserer Kommunikationskosten jährlich. Außerdem amortisiert sich die Lösung in weniger als drei Jahren", erklärt Markus Trost. Die gesamte Ausarbeitung des Konzepts "ATM auf MPLS" erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerkausrüster SCALTEL.