Die Ergebnisse des Online-Tests basieren auf den Angaben von knapp 1.000 Fertigungsbetrieben, die repräsentativ für alle wichtigen Branchen an dem Test teilgenommen haben. 74 Prozent davon lagen bei einem Jahresumsatz von bis zu 20 Millionen Euro, 15 Prozent lagen bei 20 bis 100 Millionen Euro und 11 Prozent bei über 100 Millionen Euro.
Die Ergebnisse im Detail
Steigender Wettbewerbsdruck erhöht Variantenvielfalt
Lediglich 14 Prozent der teilnehmenden Unternehmen produzieren ausschließlich Standardprodukte. 21 Prozent erwarten, dass sie aufgrund des steigenden Wettbewerbsdrucks zukünftig mehr Produktvarianten anbieten müssen und 47 Prozent geben an, dass sich die Variantenvielfalt schon in der Vergangenheit vergrößert hat. 18 Prozent der teilnehmenden Unternehmen produzieren bereits heute mit kleinen Losgrößen.
Kalkulation von Angeboten oft noch manuell
Die Kalkulation von Angeboten wird bei 28 Prozent der Fertigungsbetriebe sehr zeitaufwändig manuell erstellt, 33 Prozent nutzen dazu eine Tabellenkalkulation und 17 Prozent eine Kalkulationssoftware ohne Verknüpfung zur Fertigungsplanung. Lediglich 22 Prozent arbeiten mit einer Kalkulationslösung, die auch eine Verknüpfung zur Fertigungsplanung hat und dementsprechend die Angebotserstellung vereinfacht.
Bestimmung von Lieferterminen ungenau
44 Prozent der Unternehmen bestimmen den Liefertermin für ihre Kunden anhand von Erfahrungswerten. Ein Fünftel geben sogar zu, dass die Berechnung etwas dauern kann und ein Liefertermin erst einige Zeit nach der Kundenanfrage genannt werden kann. Nur 36 Prozent der Befragten bauen auf ein professionelles Produktionsplanungs und -steuerungssystem (PPS) und können bereits bei der Angebotserstellung Liefertermine simulieren und so einen Termin verbindlich ermitteln.
Einhalten von Lieferterminen
20 Prozent der Unternehmen können Liefertermine nach eigener Aussage häufiger nicht einhalten und bei 44 Prozent kommt es zu Verschiebungen, wenn es sich um komplexere Aufträge handelt. Nur 36 Prozent halten ihre Liefertermine jederzeit ein. 64 Prozent der befragten Fertigungsbetriebe sind also nicht jederzeit in der Lage, ihre Lieferaufträge einzuhalten, da sie auf geeignete Softwarewerkzeuge verzichten.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen ohne übergreifendes Produktionssystem
37 Prozent der befragten Unternehmen arbeiten ohne ein übergreifendes PPS-System, sodass Stücklisten und Verarbeitungsinformationen von ihnen in der Regel aufwändig aus den Bauplänen hergeleitet werden müssen. Nur 40 Prozent setzen auf die Vorteile eines PPS-Systems, mit dem alle relevanten Informationen abgebildet werden. Ungefähr ein Viertel der Unternehmen arbeiten mit einer Lösung, mit der sie ausschließlich Standardprodukte erfassen. Varianten werden von ihnen ad-hoc über andere Systeme verwaltet.
Wenig Einsicht in die Lagerbestände
22 Prozent der Unternehmen stellen fest, dass sie keinen exakten Überblick über ihre Lagerbestände haben. Weitere 21 Prozent sind darauf angewiesen, Änderungen regelmäßig manuell erfassen zu müssen. Lediglich 36 Prozent haben einen kompletten Überblick, der auf Knopfdruck zur Verfügung steht und korrekte Daten liefert. Auf Knopfdruck abrufbar sind die Lagerbestände bei weiteren 22 Prozent der Unternehmen, bei denen gleichzeitig aber oft manuelle Korrekturen notwendig sind, da diese Daten teilweise Abweichungen vom tatsächlichen Ist-Zustand aufweisen.
Bestellung von Zukaufteilen zum Vermeiden von Engpässen
38 Prozent der Unternehmen kaufen Zukaufsteile immer kurzfristig für den aktuellen Bedarf ein, 29 Prozent bauen bei der Bestellung auf die allgemeine Geschäftsentwicklung und Erfahrungswerte. Auf Knopfdruck können lediglich 33 Prozent der Fertigungsunternehmen ihren Bedarf ermitteln. Die große Mehrheit der Unternehmen kann ihren Einkaufsbedarf dementsprechend nicht direkt aus dem Auftragsbestand herleiten.
Ressourcenengpässe in der Produktion
17 Prozent der Unternehmen geben an, selten oder nie Engpässe in der Produktion wegen mangelnder Ressourcen zu haben, da immer genügend Ressourcen vorhanden sind. Bei 44 Prozent kommt es hin und wieder zu Ressourcenengpässen. Bei 16 Prozent treten diese sogar häufig auf. 23 Prozent haben selten bis nie Ressourcenengpässe, da sie die Ressourcenbelegung schon bei Auftragserteilung für den gesamten Prozess über ein Produktionssystem genau definieren können. 77 Prozent können also keine exakte Ressourcenplanung durchführen. Die 17 Prozent davon, die angeben, stets genügend Ressourcen vorzuhalten, dürften zudem potenziell unwirtschaftlich arbeiten.
Ermittlung von Abweichungen zwischen vorgegebenen und tatsächlichen Lohn-, Betriebs- und Rüstkosten erfolgt weitgehend manuell
35 Prozent der Unternehmen ermitteln Kostenabweichungen kontinuierlich manuell über den Vergleich von Soll- und Ist-Daten. 39 Prozent führen nur stichpunktartige manuelle Erhebungen zur Ermittlung von Abweichungen durch. Lediglich 26 Prozent können jederzeit per Knopfdruck über ihr System eine Analyse durchführen.
Initiator des Schnellchecks ist Mittelstandsspezialist Sage Software (www.sage.de). Der Hersteller bietet für seine ERP-Lösungen Office Line und Classic Line Produktionsmodule, die eigens für die Unterstützung der Produktionsplanung und –steuerung bei kleinen und mittleren Unternehmen entwickelt wurden.