Zellbasierte In-vitro-Tests sind ein Schlüsselinstrument zur Früheinschätzung von Substanzen. In der Toxikologie werden solche Tests routinemäßig eingesetzt, um beispielsweise zu bestimmen, ob eine Substanz die Erbsubstanz der Zelle schädigt (Gentoxizität). Im Bereich der nicht-klinischen Sicherheit wird an der Entwicklung weiterer Tests gearbeitet, die es ermöglichen sollen, insbesondere die organspezifische Toxizität vorherzusagen.
"Neue Methoden wie die Echtzeit-Zellanalyse mit dem xCELLigence System werden es ermöglichen, schneller das toxische Potenzial einer Substanz in einer frühen Phase der Arzneimittelentwicklung zu bestimmen. Dies entspricht auch dem '3R-Konzept' von Roche (Reducing, Refining, Replacing), mit dem wir versuchen, Tierversuche zu reduzieren, zu verbessern und zu ersetzen", erklärt Dr. Thomas Singer, der den Bereich Global Non Clinical Safety von Roche Pharma leitet.
"Dieses Projekt zeigt einmal mehr, wie vorteilhaft es ist, Pharma und Diagnostik unter einem Dach zu haben", ergänzt Dr. Manfred Baier, Leiter von Roche Applied Science. "Wir entdecken immer mehr Möglichkeiten des Zusammenwirkens, um Prozesse effizienter zu machen und Therapien zu entwickeln, die auf die Patienten zugeschnitten sind."
Die innovative Technologie der nicht-invasiven und markierungsfreien xCELLigence-Methode beruht auf der Messung des Wechselstromwiderstandes (Impedanz) von Zellen. Dieser ändert sich je nach Anzahl, Adhäsion und Form der Zellen.
Das xCELLigence System mit seinem benutzerfreundlichen Konzept der Datenerfassung und -analyse bietet eine einzigartige Plattform für kontinuierliche, zellbasierte Assays in Echtzeit und stellt eine große Chance für die Zell und Molekularbiologie dar. Die Daten aus der xCELLigence Real-time-Impedanzmessung werden mit den Ergebnissen konventioneller zellbiologischer Tests verglichen. Basierend auf dieser Plattform will man neue In-vitro-Methoden für die Vorhersagbarkeit von Organtoxizitäten entwickeln und neue zelluläre Biomarker für die Toxizitätsvorhersage ermitteln.