Ein von SEURAT unterstütztes Forscherteam mit Paul Jennings vom Department für Physiologie und Medizinische Physik der Medizinischen Universität Innsbruck (Österreich) und Alex Seiler und Manfred Watzele von Roche Penzberg (Deutschland) nutzte das xCELLigence System zur Untersuchung der Bildung eines einschichtigen Nierenepithels und seiner Barrierefunktion mittels kontinuierlicher Impedanzmessungen in Echtzeit. Zur Untersuchung von Effekten bei wiederholter Gabe von Inhaltsstoffen wurde eine aus menschlichen Nierentubuluszellen stammende Zelllinie (RPTEC/TERT1, Evercyte GmbH Wien) auf den mit elektronischen Sensoren ausgestatteten E-Plates 96 kultiviert, die Impedanz der Zellen in Kultur über mehrere Wochen aufgezeichnet und die Wirkung einer Behandlung mit nierenschädigenden Stoffen (Nephrotoxinen) untersucht. Die Forscher beobachteten, dass die drei verschiedenen Nephrotoxine zunächst zu einer Erhöhung der Impedanz führten, die auf eine Änderung der Zellmorphologie zurückgeführt wurde. Anschließend, mit einsetzendem Zelltod, sank die Impedanz.
Das xCELLigence System erwies sich als sensitives Hilfsmittel zur Untersuchung der Wirkung einer wiederholten Zugabe von Wirkstoffen auf die Funktion und das Überleben von Epithelzellen. Im Gegensatz zum aufwendigeren TEER-Assay zur Messung des transepithelialen Widerstandes ermöglicht dieser In vitro-Assay eine einfache, automatische, nicht-invasive funktionsbasierte Messung mit hoher zeitlicher Auflösung. Assays wie dieser werden beim Ersatz von Tierversuchen zur Toxizitätstestung über längere Zeiträume hilfreich sein.