„Wir blicken auf viele sehr erfolgreiche Jahre der Arbeit mit unserem eigenen Analysesystem Zelos x100 zurück", beschreibt Prof. Dr. Dr. Erhard Seifried, Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer des DRK Blutspendedienstes. Mit der eigenen NAT-Testung konnte das DRK stets sichere und zuverlässige Ergebnisse liefern und sich im Markt entsprechend etablieren. Doch die größer werdenden regulatorischen Anforderungen an die Ergebnissicherheit sowie der zunehmende Kostendruck im Gesundheitssystem verlangen nach mehr Zeit und Ressourcen. „Vor diesem Hintergrund haben wir uns für einen kommerziellen Anbieter entschieden. So können wir weiterhin eine hohe Ergebnisqualität sichern und unsere frei werdende Zeit auf das wissenschaftliche Arbeiten fokussieren", erklärt Seifried. Durch eine Vergleichsstudie sei die Entscheidung schließlich zu Gunsten von Roche ausgefallen. „Wir sind an der technologisch besten Lösung interessiert", sagt Prof. Dr. Michael Schmidt, Bereichsleiter im Spenderscreening und Leiter der Qualitätskontrolle des DRK Frankfurt. „Die Leistungen der Systeme haben uns überzeugt, insbesondere die volle Automatisierung der gesamten Testung, die einfache Bedienbarkeit, aber auch die Qualität der einzelnen Screening Assays übertreffen unsere Erwartungen", betont Schmidt.
Laborlösungen für die Zukunft
Die cobas 6800/8800 Systeme basieren auf der PCR-Technologie (Polymerase-Chain-Reaktion) und sind vollautomatische Lösungen für das Blutspenderscreening, die Viruslastüberwachung, die mikrobiologische Diagnostik sowie für Tests im Bereich der Frauengesundheit. Mit dieser Gerätegeneration wird im Bereich der Molekularen Diagnostik ein neues Level der Automatisierung von der Extraktion bis zur Detektion der Nukleinsäuren erreicht. Die Plattformen bieten hierdurch die kürzeste Zeit bis zum Ergebnis, den höchsten verfügbaren Testdurchsatz sowie die längste „Walk-Away"-Zeit. Dies ermöglicht es dem Labor, die Effizienz der Arbeitsabläufe deutlich zu erhöhen und zugleich die Zeit bis zur Freigabe der Blutprodukte zu senken. Doch nicht nur das: „Die cobas Teste erfüllen höchste Ansprüche in Bezug auf Sensitivität, Spezifität und Genotyperkennung. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Blutprodukten in Deutschland", sagt Dr. Thomas Schinecker, Geschäftsführer der Roche Diagnostics Deutschland GmbH.
Über das Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie des DRK Frankfurt
Das Institut Frankfurt gehört zum DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg– Hessen gGmbH, zu dem in sieben Bundesländern insgesamt 17 Institute mit über 2.000 Mitarbeitern gehören. Unter der medizinischen Geschäftsführung von Prof. Seifried sind die DRK Blutspendedienste Baden-Württemberg- Hessen und Nord-Ost mit ihren transfusionsmedizinischen Einrichtungen der universitären Tochter- und Beteiligungsgesellschaften für circa 30 Prozent der Blutversorgung in Deutschland verantwortlich. Insgesamt werden zusammen mit der Testung für externe Kunden in Deutschland, Luxemburg und Österreich jährlich ca. zwei Millionen Spenden auf transfusionsmedizinisch relevante Parameter untersucht.
Das Institut in Frankfurt nimmt die Versorgung des Universitätsklinikums Frankfurt am Main in allen transfusionsmedizinischen Belangen wahr und stellt in Mittel- und Südhessen die Versorgung von insgesamt 100 Krankenhäusern mit Blutprodukten sicher. Ferner ist die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSSD) – Region Hessen mit fast 100.000 registrierten Spendern in Frankfurt angesiedelt. Das Institut ist Referenzzentrum für die deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) für den Bereich Deutschland Mitte, d.h. alle Organspender und – Empfänger in diesem Bereich werden hier untersucht. Insgesamt arbeiten am Institut 340 Mitarbeitenden. Das Frankfurter Institut wird seit 1993 von Univ. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Erhard Seifried geleitet, der auch eine Professur (Lehrstuhl) für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie im Fachbereich Medizin (Universitätsklinikum) der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main, innehat. Mit der Etablierung mehrerer wissenschaftlicher Arbeitsgruppen in den letzten Jahren und dem Bezug eines modernen Neubaus im Jahre 2002 wurden die Forschungsaktivitäten kontinuierlich auf- und ausgebaut. Die Forschungsprojekte umfassen die Bereiche der Infektionssicherheit von Blutprodukten durch Weiterentwicklung der NAT-Testung, der Entwicklung neuer experimenteller Tumortherapien mittels NK-Zellen und neuer Gentherapieansätze zur Behandlung der Hämophilie A sowie der Transplantationsimmunologie, Stammzellbiologie und Blutgerinnung.