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Die Teilung der Welt

Zum 50. Mal jährt sich der Bau der Berliner Mauer. Obwohl alle Welt froh darüber ist, dass die Mauer seit 20 Jahren nicht mehr existiert, bauen viele Regierungen fleißig weitere Grenzanlagen

(PresseBox) (Leipzig, )
(www.pt-magazin.de ) Vor 50 Jahren, am 13. August 1961 wurde die Berliner Mauer gebaut. Ein Jubiläum das wir nicht feiern, sondern dessen wir gedenken. Viele Menschen ließen ihr Leben, als sie in der Hoffnung auf Freiheit die Mauer zu überqueren versuchten. 20 Jahre nachdem diese Barriere gefallen ist, bewegen sich die Bürger Deutschlands ganz selbstverständlich und frei zwischen dem ehemaligen Osten und Westen Deutschlands.

Dabei hätte es gar nicht zum Bau der Mauer kommen müssen. In den sogenannten Stalin-Noten zwischen 1951 und 1952 bot Josef Stalin den Westmächten Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands an. Sie sahen ein geeintes Deutschland vor, das sich ähnlich der Schweiz neutral im politischen Weltgeschehen positionieren sollte. Stalin ging sogar auf die Forderung der Westmächte ein, zuvor gesamtdeutsche Wahlen stattfinden zu lassen. Der Vorschlag wurde aus verschiedenen Gründen abgelehnt.

Zunächst wurde Stalins Vorstoß als Störmanöver abgetan, das die Westintegration Deutschlands – Konrad Adenauers oberste Priorität - verhindern sollte. Man glaubte nicht an eine ehrliche Absicht Stalins. Wäre man trotzdem auf seinen Vorschlag eingegangen, hätte Stalin keinen Rückzieher mehr machen können. Man hätte ihn darauf festnageln können.

Adenauer verweigerte die Zustimmung

Adenauer glaubte jedoch nicht an die Durchsetzungsfähigkeit eines neutralen Deutschlands gegenüber der militärisch überlegenen Sowjetunion. Also verweigerte er die Zustimmung. Zudem hätten die Verhandlungen über gesamtdeutsche Neuwahlen direkt zwischen der BRD und der DDR stattfinden sollen, was einer offiziellen Anerkennung der DDR durch die Bundesrepublik gleich gekommen wäre. Verhandlungen fanden stets über die Siegermächte statt.

Dass die Mauer schon vor 1961 hätte gebaut werden können, ist vielen Menschen heute nicht bewusst. Bereits 1953 forderte Walter Ulbricht, den Flüchtlingsstrom aus Berlin mit der Sperrung der innerländischen Grenzen zu stoppen. Nikita Chruschtschow verweigerte diesen Wunsch. Die Blicke der Weltöffentlichkeit waren so schon auf Berlin konzentriert. Zudem wusste Chruschtschow bereits damals, dass der Bau einer Mauer das Eingeständnis der Unterlegenheit des sozialistischen Systems gegenüber dem Westen bedeutete hätte, schreibt Gerhard Wettig in der APuZ 31-34/2011.

Erst als eigene Mitarbeiter Chruschtschow zum Bau der Mauer rieten lenkte er ein. Sie machten ihm deutlich, dass ohne Mauer keine Kontrolle mehr möglich sei und so die Versorgung Berlins zusammenbrechen würde. Außerdem müsse ein ökonomisches Ausbluten der Stadt verhindert werden, das auch das Ende des ostdeutschen Staates bedeuten würde. So wurde die Mauer gebaut die Deutschland teilte und traurige Berühmtheit erlangte.

Weltweit werden immer mehr Mauern gebaut

Nach 20 Jahren ist sich die deutsche Bevölkerung bis auf wenige unbelehrbare einig, dass die Mauer fallen musste. Am besten hätte sie niemals gebaut werden sollen. Vor 50 Jahren scheiterte die Politik daran, dieses Projekt zu verhindern. Sie sollte daraus schlau geworden sein sollte man denken. Doch weltweit werden immer mehr Mauern gebaut, die Länder, Völker und Familien voneinander trennen. Die Politik ist immer noch unfähig angemessen auf Grenzkonflikte zu reagieren.

Die Grenze zwischen den USA und Mexiko erstreckt sich auf insgesamt 3.144 Kilometern und ist die wohl am häufigsten frequentierte Grenze der Welt. Sie verläuft an 4 US-amerikanischen und 6 mexikanischen Bundesstaaten und zählt 20 Grenzübergänge. Vor allem illegale Einwanderung in die USA und Waffenschmuggel nach Mexiko machen diese Grenze zum Politikum. Große Teile sind bereits durch einen Grenzzaun abgesichert. 2006 beschloss die US-Regierung unter George W. Bush die Anlagen um 1.125 Kilometer zu verlängern und deren Stärke zu verdoppeln. Bis die Arbeiten beendet sind kontrollieren 6000 Mann der Nationalgarde die Grenze, an der jedes Jahr zwischen 250 und 300 Personen ums Leben kommen.

Die eigene Infrastruktur zerstört

Ein weiteres Aktuelles Beispiel ist die Grenzanlage die in Israel das Westjordanland an 759 Kilometern umschließt. Sie wurde 2003 als Terrorabwehrzaun in Auftrag gegeben. Anschläge in Israel werden vorwiegend vom Westjordanland aus koordiniert. Diese Grenze besteht aus Metallzaun, Stacheldraht, einem Zaun mit Bewegungsmeldern und Militärischem Sperrgebiet. Wenn innerhalb von Städten der Platz nicht ausreichte, wurde eine 8 Meter hohe Mauer aus Stahlbeton gezogen. Mit dieser Grenze teilt die israelische Regierung gar das eigene Regierungsgebiet und zerstörte massenhaft Infrastruktur. Innerhalb von Israel müssen die Menschen Grenzkontrollen über sich ergehen lassen, wenn sie jeden Tag zur Arbeit oder nach Hause fahren. Der Internationale Gerichtshof erklärte bereits, dass diese Grenze gegen Völkerrecht verstoße.

Schließlich darf die entmilitarisierte Zone zwischen Norde- und Südkorea nicht vergessen werden. Sie existiert bereits seit 1953, erstreckt sich über 248 Kilometer und ist 4 Kilometer breit. Sie trennt zwei sich immer noch miteinander im Krieg befindliche Staaten und ist inzwischen zum Ziel vieler Touristen geworden. Trotz vieler Annäherungsversuche gelingt es beiden Ländern immer noch nicht aufeinander zu zugehen.

Zukunftsmarkt Mauerbau – Deutschland ist dabei

Weltweit werden so viele Grenzanlagen gebaut, dass sich inzwischen ein ganzer Wirtschaftszweig entwickelt hat. Milliardenaufträge werden in diesem Bereich vergeben. Deutsche Firmen haben sich an diesem Markt ganz vorne positioniert. Auch am Bau der US-Amerikanischen Grenzanlagen sind deutsche Unternehmen beteiligt. In der Financial Times Deutschland benennen diese Unternehmen die Grenzsicherung gar als Zukunftsmarkt. Weltweit steige die Nachfrage nach sogenannten Sicherheitslösungen.

Mögen auch noch so viele Unternehmen an Grenzbauten beteiligt sein: sie bleiben stets politische Produkte. Unvermögen mit dem Feind zu verhandeln und Ratlosigkeit vor politischen Herausforderungen sind die Ursachen. Auch nach 50 Jahren hat niemand von der Geschichte gelernt. Die Welt ist geteilt.

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Das P.T. Magazin bietet mittelständischen Unternehmern eine neue Kommunikationsplattform im Vergleich zu anderen Wirtschaftsmagazinen. Der Unternehmer wird als persönlich agierender und meist haftender Macher und Initiator angesprochen, als Entscheider von Outsourcing bis zu Personalaufgaben und technischen Investitionen.

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