"Bei Fragen der Integration muss stärker differenziert werden!" war die einhellige Aussage der Teilnehmer, wenn auch die Gewichtungen unterschiedlich gesetzt wurden. Mehrheitlich war man sich einig, dass höhere Erwartungen an die Bereitschaft eines Teils der Zuwanderer zu richten sind, eigene Beiträge zu Integration zu leisten.
" Leistung ist zu fordern", verlangte Thilo Sarrazin. "Es darf keinen Rabatt geben. Je mehr türkische Immigrantenkinder das Abitur schaffen, desto mehr Chancen haben sie, eine Anstellung bei der Polizei zu bekommen." Man müsse jedoch gründlich untersuchen, woran es liege, dass die Integrationsergebnisse bei den einzelnen Zuwanderern so unterschiedlich ausfielen. Erst dann könne man von Quotierungen reden."
Sevim Dagdelen lehnte Quotenregelungen für Zuwanderer ab: "Das sind andere Umstände als bei der Frauenfrage." "Wer sich dauerhaft verweigert, muss das auch zu fühlen bekommen" forderte Rita Süßmuth. Grundsätzlich sei die Leistungsbereitschaft der Zuwanderer jedoch sehr hoch. Sie bei der Integration zu unterstützen, verlange allerdings erheblich mehr Personal als bisher.
August-Wilhelm Scheer erntete lauten Beifall für seine Kritik an den Politikern: "Die eiern bei dem Thema nur rum und reden opportunistisch hin und her."
Der Demographie-Kongress der Behörden Spiegel-Gruppe ist die deutschlandweit größte Konferenz zum demographischen Wandel. Er bringt Experten aus Staat, Wirtschaft und Wissenschaft zum Ideenaustausch, Kontaktaufbau und Entwicklung neuer Handlungsansätze zusammen. Er geht noch bis morgen, dann steht vor allem die Zukunft der Daseinsvorsorge, also der Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Infrastrukturen, auf dem Programm.