Ein Verfahren mit vielen Stellschraubenist nicht so einfach nachzuahmen
Der Erfinder Peter Jakob und Geschäftsführer Hermann Oberhollenzer haben bezüglich möglicher Nachahmer keine großen Befürchtungen: „Unser Verfahren hat mit seinen unterschiedlichen Komponenten viele Stellschrauben, die richtig passen müssen, um die Qualitäten und den Anwendernutzen zu erreichen, die uns erfolgreich gemacht haben.“ Oberhollenzer ergänzt: „Bei der Neukundenansprache ist es nicht ganz einfach, den Interessenten zu erklären, dass man für die extrem hohe Beständigkeit, die sich mit PrintoLUX® erzielen lässt, nicht einfach einen Digitaldrucker und eine Wärmeeinheit zum Trocknen braucht. Da geht es um viel mehr, und ganz besonders wichtig sind das geeignete Schildmaterial sowie die eingesetzten Tinten und Vorbehandlungen. Wer von unseren Komponenten abweicht, entfernt sich zwangsläufig von der Ergebnisqualität, die unser Verfahren liefert. Diese Vielschichtigkeit des Verfahrens erschwert einerseits etwas den Vertrieb, bietet dadurch aber auch einen wirksamen Schutz gegenüber Nachahmern.“
Patentanmeldungen als Indikator des technischen Entwicklungspotenzials:
Erhebliches Gefälle zwischen West- und Ostdeutschland
Die Firmenzentrale von PrintoLUX® hat ihren Platz in Frankenthal, Rheinland-Pfalz. Im Vergleich mit anderen westdeutschen Bundesländern weist das traditionell ländlich geprägte Rheinland-Pfalz eine geringe Zahl an Patentanmeldungen aus. Im Jahr 2011 waren es 1.164, während im gleichen Jahr aus Bayern 13.400 Patentanmeldungen eingingen und aus Baden-Württemberg 14.355. Nicht einmal ein Viertel der Patentanmeldungen aus Baden-Württemberg kamen aus allen ostdeutschen Bundesländern und Berlin zusammen. Die Zahlen: Für Sachsen wurden 2011 genau 1.045 Anmeldungen gezählt, für Sachsen-Anhalt 308, Thüringen 562, Mecklenburg-Vorpommern 164, Brandenburg 354 und Berlin 354.
Dieses Gefälle deutet einerseits auf große Strukturunterschiede innerhalb Deutschlands hin, erklärt sich andererseits aber auch aus den hohen Kosten, die sich mit einer Patentanmeldung verbinden. Soll das Patent über die Grenzen Deutschlands hinaus Anerkennung finden, dann bedeutet dies für den Antragsteller eine Ausgabe die 10.000 Euro deutlich überschreitet.
Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt EPA:
62 Prozent kommen aus nicht europäischen Staaten
Dass Europa mit seinem technisch-technologischen Wissen und seinem Erfindungsgeist im 19. und 20. Jahrhundert „die Welt eroberte“ scheint mittlerweile eine Umkehrung erfahren zu haben. So zumindest lassen es die Zahlen des Europäischen Patentamts EPA vermuten. 2011 gingen bei diesem Amt 243.000 Patentanmeldungen ein. Das war ein historischer Spitzenwert, der den Rekordwert von 2010 um weitere 3 Prozent übertraf. 62 Prozent der Anmeldungen kamen allerdings aus nicht-europäischen Ländern. Den ersten Rang nahmen dabei die USA mit 59.000 Patentanmeldungen für Europa ein. Mit 46.900 Anmeldungen folgte Japan. Erst auf Rang 3 rangierte mit Deutschland (33.200 Anmeldungen) ein europäisches Land. Rang 4 ging an die VR-China mit 16.100 Anmeldungen.