Die EU fördert mit Marco Polo II internationale Projekte, die Straßentransporte verringern. Bisher war es vor allem für produzierende Unternehmen sehr schwierig, die Mindest¬anforderungen an die mengenmäßige Transportverlagerung bzw. -vermeidung zu erreichen. Ab 2010 werden diese Mindestanforderungen jedoch gesenkt. Außerdem können demnächst auch Einzelunternehmen Anträge stellen, und die Berechnung der Transportverlagerung erfolgt unter Einbeziehung des Gewichts der intermodalen Transportbehälter.
Für produzierende Unternehmen sind vor allem die Programmtypen Verkehrsverlagerung und Verkehrsvermeidung interessant. Bei beiden Projekttypen geht es um eine Entlastung der Straßen, und Projekte dürfen zwischen Juli 2009 und Juli 2011 starten. Die Vorhaben sollen nach Ablauf der Förderung profitabel werden und dürfen keine Wettbewerbsverzerrung verursachen. Im Folgenden werden die wichtigsten Programmpunkte näher erläutert:
1. Verkehrsverlagerung von großen Frachtmengen (mind. 60 Mio. Tonnenkilometer (tkm) pro Jahr) von der Straße auf die Schiene/Wasserstraße. Reine Binnenschifffahrtsprojekte sind besonders erwünscht und müssen nur eine jährliche Verlagerung von 13 Mio. tkm erreichen.
2. Verkehrsvermeidung von mindestens 10 Prozent der LKW-Fahrten und 80 Mio. tkm (alternativ 4 Mio. Fahrzeugkilometer) durch die Integration von Transporten in die Produktionslogistik. Produktionsmenge und Personal dürfen nicht nachteilig beeinflusst werden. Außerdem muss es sich um eine innovative Lösung handeln, die hohe Anlaufkosten verursacht.
Infrastrukturinvestitionen können teilweise mit gefördert und kleine Projekte zu einem großen zusammengefasst werden, um die Mindestanforderungen zu erreichen. Anträge können 2010 zwischen Februar und Mai gestellt werden. Die Projektanalyse sollte möglichst früh starten, damit rechtzeitig ein hochwertiger Antrag mit guten Erfolgschancen vorliegt.